Charité-Aufenthalt nach Blutvergiftung Alt-Bundespräsident Scheel war todkrank

Berlin (RPO). Alt-Bundespräsident Walter Scheel ist nach einer schweren Erkrankung auf dem Weg der Besserung. Medienberichten zufolge lag der 89-Jährige sieben Wochen lang auf der Intensivstation, nachdem er durch einen Routineeingriff eine Blutvergiftung bekommen hatte.

Der 89-jährige FDP-Ehrenvorsitzende musste laut "Bild am Sonntag" um sein Leben bangen. Seine Krankheit habe mit einem Routineeingriff beim Hautarzt begonnen. Nachdem er am 28. Oktober 2008 am Kopf gelasert worden sei, habe er eine Blutvergiftung bekommen, schreibt die Zeitung.

Die Folgen seien Herz und Nierenprobleme gewesen und dann ein Lungenödem. Seine Frau Barbara (68) sagte der Zeitung: "Mein Mann hat mit dem Tod gerungen. Er lag völlig apathisch da, fühlte sich elend und schwach, war nicht ansprechbar. Ich wusste nicht, ob mein Mann das schafft mit seinem Herzen, oder ob mir das Herz auch noch stehen bleibt."

Barbara Scheel schlief nach eigener Darstellung mit einem Kissen im Auto auf dem Parkplatz der Berliner Charité: "Ich wollte gleich zur Stelle sein, falls nachts etwas passieren sollte." Zweimal rief man sie aus dem Schlaf auf die Intensivstation. "Ich habe gebetet, dass mein Mann noch einmal durchkommt, aber ich wusste, sein Leben ist in Gottes Hand." Walter Scheel sagte der Zeitung: "Ich habe nie aufgegeben. Ich hatte die ganze Zeit das Ziel vor Augen: Ich muss gesund werden."

Inzwischen geht es Scheel nach einer Reha offenbar wieder besser. Die FDP will ihn im Juli zu seinem 90. Geburtstag groß feiern, wie die Zeitung berichtet. Walter Scheel sagte: "Lebensfreude für mich heute ist, dass ich lebe, und dass wir uns gegenseitig haben. Ich bin meiner Frau sehr dankbar. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft."

(DDP)
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