Alpakas werden immer beliebter Flauschig, freundlich und im Trend

Düsseldorf · Alpakas sind momentan überall: in lustigen Videos im Netz, auf Produktverpackungen – und als Accessoire auf Hochzeitsfotos. Karin Beißner hält die Tiere auf ihrer Dormagener Ranch und sagt: „Das liegt an ihrem Blick“.

 Auch auf Hochzeiten sind Alpakas ein gern gesehener Gast. Hier waren zwei Alpakas von Karin Beißners Hof in Dormagen mit dabei.

Auch auf Hochzeiten sind Alpakas ein gern gesehener Gast. Hier waren zwei Alpakas von Karin Beißners Hof in Dormagen mit dabei.

Foto: Isabel Pogscheba

Sie lächeln, haben riesige Kulleraugen und sind die Ruhe selbst: Alpakas. Zurzeit entdeckt man sie überall. In lustigen Videos oder auf Bildern im Netz, in der Werbung, auf Produktverpackungen. Das Alpaka ist das Trendtier des Jahres. „Das liegt definitiv an den Augen und dem Blick“, sagt Karin Beißner, die auf ihrem Hof in Dormagen acht Alpakas hält.

Das Alpaka ist nicht das erste Trendtier der vergangenen Jahre. Immer wieder gibt es einen regelrechten Hype um Tiere, die dann etwa Tassen, Kekse oder Toilettenpapier zieren. Los ging es 2011 mit der Eule, dann folgten Waschbär Einhorn, Faultier und – vor allem in den Sommermonaten – der Flamingo. Häufig beginnt der Trend im Internet – und was im Netz geliebt wird, schafft es dann schnell ins Kaufregal. Süß, bunt und überzeichnet. Im Supermarkt gibt es derzeit etwa Alpaka-Fruchtgummis, in der Drogerie Shampoos und andere Produkte mit ihrem Aufdruck. Im Gegensatz zu anderen Trendtieren ist das Alpaka aber nicht nur ein beliebtes Werbebildchen, sondern ein Tier, das sich hautnah erleben lässt. Zum Beispiel in Dormagen.

„Alpakas sind sehr sanfte Tiere, sehr langsam und mit der Art und Weise wie sie schauen, haben sie bis jetzt jedes Herz erobert“, erzählt Karin Beißner. Seit dreieinhalb Jahren leben die Tiere auf ihrem Hof, derzeit sind es acht. Aufgrund der recht milden Temperaturen fühlen sich die peruanischen Paarhufer auch in Deutschland wohl. Alpakas seien zurückhaltend und hätten ihren eigenen Kopf, „wie Katzen, versteckt in einem Schaf“. Sie seien trotzdem sehr zutraulich und ruhig, sodass sie auch ohne Probleme aus der Hand von Kindern fressen würden. „Da sind Ziegen sogar gefährlicher“, sagt Beißner.

Wegen der gelassenen Art der Tiere bietet sie auch Wanderungen mit ihnen an. „Das Feedback ist durchweg positiv“, sagt sie, „Vor Kurzem waren wir mit drei Alpakas bei einem 18. Geburtstag. Dort gab es dann als Überraschung eine Alpakawanderung. Das Geburtstagskind war natürlich total aus dem Häuschen.“ Im Kommen seien aber auch „Alpaca-Weddings“, bei denen man die Paarhufer zwecks Fotoshooting für die eigene Hochzeit buchen kann. Auch das ist bei Karin Beißner möglich. Meist posieren sie dabei neben dem Brautpaar oder werden von den frisch Verheirateten herumgeführt. „Der Trend ist aus den USA herüber geschwappt. Die Anfragen sind in letzter Zeit deutlich gestiegen“.

So süß und flauschig sind die Alpakas in Kalkum
9 Bilder

So süß und flauschig sind die Alpakas in Kalkum

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Foto: Laura Ihme

Weil Alpakas aber nicht nur niedlich aussehen, sondern auch eine einfühlsame Art haben, setzt man sie bei der Therapie mit ADHS- oder Burnout-Patienten ein. In Seniorenheimen sorgen sie für Freude und Abwechslung bei den Bewohnern. Im Awo-Seniorenzentrum in Niederzier leben die „Alpaka-Therapeuten“ Thommy, Manni und Jürgen seit Dezember 2014 sogar dauerhaft auf dem Gelände der Einrichtung. „Sie haben ein sehr freundliches, ruhiges Gemüt und besuchen sogar bettlägerige Bewohner auf ihren Zimmern. Mit ihrem ausgeglichenen Wesen wirken sie sehr beruhigend und zaubern jedem ein Lächeln ins Gesicht“, sagt Bettina Vossen vom Seniorenzentrum. Meistens besuchten die Bewohner die Tiere aber direkt am Gehege. Dann gebe es für die drei nicht nur Aufmerksamkeit, sondern meist auch eine Leckerei.

Das Alpaka erfreut sich also nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch im echten Leben immer größerer Beliebtheit. Auch wenn es vielleicht schon in naher Zukunft  von einem anderen Trendtier abgelöst werden sollte, könnte die Zahl der Therapietiere und Alpaka-Farmen aufgrund ihrer liebenswürdigen Art steigen. Nur als Haustier eignen sie sich die Paarhufer nicht so gut. Voraussetzung für die Haltung der Lauftiere ist nämlich eine große, eingezäunte Weide. Und da sie sehr gesellig sind, sollten sie nicht alleine gehalten werden.

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