Höchster Stand seit 15 Jahren Alle dreieinhalb Minuten wird in Deutschland eingebrochen

Berlin · Die Langfinger nehmen Überhand: Die Zahl der Haus- und Wohnungseinbrüche in Deutschland hat einem Bericht zufolge den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht.

Die NRW-Kriminalstatistik 2013
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Foto: shutterstock/Robert Hoetink

Die "Welt am Sonntag" schreibt unter Berufung auf die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2013, derartige Delikte hätten um 3,7 Prozent auf 149.500 Fälle zugenommen. In Deutschland werde damit alle dreieinhalb Minuten ein Wohnungseinbruch begangen. Allein in den vergangenen fünf Jahren stieg die Fallzahl den Angaben zufolge um 33 Prozent, wobei die Kriminellen offenbar immer öfter tagsüber zuschlagen: In 64.754 Fällen verzichteten die dreisten Täter auf den Schutz der Nacht.

Am Mittwoch will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Statistik offiziell vorstellen. "Die Kosten für Einbruchschäden bewegen sich mit rund 480 Millionen Euro auf Rekordniveau", teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf Anfrage der "Welt am Sonntag" mit. Durchschnittlich seien das 3300 Euro pro Einbruch. Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-Hauptgeschäftsführung, führte dies darauf zurück, dass sich "in immer mehr Haushalten teure elektronische Geräte wie Digitalkameras, Laptops, Mobiltelefone und Tablet-Computer befinden".

In der Städterangliste liegt Bonn dem Bericht zufolge auf dem ersten Platz mit 563,8 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner. Es folgen Aachen und Köln. Die sicherste Stadt ist demnach Augsburg mit lediglich 53,9 Einbrüchen je 100.000 Einwohner. Im Vergleich der Länder gibt es zudem ein Nord-Süd-Gefälle: In Bayern (51) und Thüringen (54,5) sind die Bürger der Statistik nach am sichersten. Am schlechtesten schneiden die Stadtstaaten Bremen/Bremerhaven (525,2), Hamburg (399,2) und Berlin (342,7) ab. Während die Aufklärungsquote bei der Gesamtkriminalität laut Bericht 54,5 Prozent beträgt, liegt sie beim Wohnungseinbruchdiebstahl nur bei 15,5 Prozent - was dem schlechtesten Wert seit Mitte der 1990er Jahre entspricht.

(DEU)
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