Von Barcelona nach Düsseldorf Airbus A320 in Frankreich abgestürzt

Paris · Ein Flugzeug vom Typ A320 ist am Dienstag in Frankreich abgestürzt. Sie war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Nach französischen Regierungsangaben gibt es vermutlich keine Überlebenden.

 Ein Airbus A320 dieses Typs ist in Frankreich abgestürzt.

Ein Airbus A320 dieses Typs ist in Frankreich abgestürzt.

Foto: ap

Bei der in Südfrankreich abgestürzten Maschine handelt es sich laut Polizei- und Luftfahrtvertretern um ein Flugzeug der Lufthansa-Tochter Germanwings, die als Flug 4U-9525 von Barcelona nach Düsseldorf unterwegs war. Die Maschine war 24 Jahre alt.

Die französische Gendarmerie bestätigt den Absturz bei dem Ort Prads-Haute-Bléone zwischen Digne-les-Bains und Barcelonette. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP waren 148 Menschen an Bord, davon 142 Passagiere.

Germanwings flight #4U9525 (registration D-AIPX) was lost from Flightradar24 at 6800 feet at 09.39 UTC time. pic.twitter.com/vZaQMUlLaZ

Nach französischen Regierungsangaben wird es vermutlich keine Überlebenden gegeben. Das sagte Präsident François Hollande am Dienstag in Paris. Es sei "möglich, dass es viele deutsche Opfer gebe", zitierte die Zeitung "Le Figaro" den Präsidenten.

Der Pressesprecher des spanischen Flughafensbetreibers Aena sagte dem spanischen Radiosender "Onda Cero", dass sich auch Spanier in der Maschine befanden. Hollande wolle sich nun mit dem spanischen König und Bundeskanzlerin Angela Merkel in Verbindung setzen.

Nach Informationen der spanischen Zeitung "El Mundo" soll die Maschine um 10.47 Uhr einen Notruf gesendet haben. Kurz danach sei der Flieger vom Radar verschwunden. Laut spanischen Medien sollte Maschine eigentlich um 9.35 Uhr in Barcelona starten, tat es aber erst um 10.01 Uhr.

Last position of Germanwings flight #4U9525 at 09:40 UTC http://t.co/FHoX6q0GHt pic.twitter.com/72pxGKolRM

Die Maschine sei auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf gewesen, teilte die Flugsicherung mit. Sie sollte in Düsseldorf um 11.55 Uhr ankommen. Der Düsseldorfer Flughafen hat einen Krisenstab gebildet.

Zur Absturzursache hätten die französischen Kollegen zunächst nichts mitgeteilt, sagte ein Sprecher. Es seien Trümmerteile gefunden worden.

Die Fluggesellschaft Germanwings hat nach eigenen Angaben noch "keine gesicherten eigenen Informationen". Das teilte die Lufthansa-Tochter am Dienstagmittag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

... As soon as definite information is available, we shall inform the media immediately ...

"Sobald bestätigte Einzelheiten verfügbar sind, informieren wir die Medien unverzüglich." "Wir kennen die Berichte über den Absturz, können aber noch nichts bestätigen", sagte auch ein Airbus-Sprecher. Der Flugzeugbauer versuche derzeit Klarheit über die Geschehnisse zu bekommen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach von einem "schwarzen Tag für die Lufthansa" und sagte: "Mein tiefes Mitgefühl gilt allen angehörigen und Freunden unserer Passagiere und Crews. Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt sprach gegenüber unserer Redaktion von einem ungewönlichen Unfall: "Die Maschine war bei klarer Sicht und gutem Wetter in normaler Reiseflughöhe unterwegs. In einer solchen Situation sind Störfälle sehr ungewöhnlich. Über 80 Prozent der gefährlichen Zwischenfälle ereignen sich im Umfeld von Starts und Landungen", so Großbongardt. Dass es ausgerechnet im Gebirge zum Absturz kam, werde "die Rettungs- und Bergungsmaßnahmen erschweren".

Seit Produktionsbeginn im Jahr 1987 wurden mehr als 6000 Jets der Airbus A320-Familie verkauft, darunter über 3000 Stück des Basismodells A320. Dieser Erfolg war nicht absehbar, verunglückte doch nur wenige Monate nach der Auslieferung der ersten Maschinen ein brandneuer A320-100 des Erstkunden Air France auf einer Flugschau auf dem Flugplatz Mülhausen-Habsheim.

Die Bundesregierung richtete einen Krisenstab ein. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte, das Auswärtige Amt stehe "in engstem Kontakt" zu den französischen Behörden. Zu möglichen deutschen Todesopfern machte er zunächst keine Angaben.

Steinmeier sagte: "In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder Besatzungsmitgliedern sind." Unter der Rufnummer 030/50003000 richtete das AA auch eine Krisen-Telefonnummer ein.

Hier kommen Sie zum Live-Update zum Flugzeugabsturz.

(REU)
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