Weltweites Entsetzen AfD-Politiker posiert nach Demo in Berlin auf Holocaust-Denkmal

Berlin · Ein auf Facebook hochgeladenes Bild eines AfD-Politikers sorgt für Aufsehen. Er posiert dort auf dem Holocaust Mahnmal in Berlin. Das Internationale Auschwitz Komitee und der israelische Botschafter verurteilen den Vorfall scharf.

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin soll an die Opfer während der Zeit des Nationalsozialismus gedenken.

Das Holocaust-Mahnmal in Berlin soll an die Opfer während der Zeit des Nationalsozialismus gedenken.

Foto: AP/Markus Schreiber

Mal wieder eine Geschmacklosigkeit seitens der AfD: Holger Winterstein, seines Zeichens Kommunalpolitiker und Sonneberger Kreistagsabgeordneter, posiert am Rande einer AfD-Demo auf dem Holocaust Mahnmal in Berlin, das dem Tod von sechs Millionen Juden während der Zeit des Nationalsozialismus gedenken soll. Auf dem Bild, das der AfD-Politiker auf Facebook hochgeladen hatte zu sehen: Winterstein mit ausgestreckten Armen, der eine triumphierende Pose auf dem Schoah-Mahnmal einnimmt.

Daraufhin hat auch das Internationale Auschwitz Komitee das Verhalten des Thüringer AfD-Politikers scharf kritisiert. Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner nannte es am Dienstag in Berlin „widerwärtig“. Er beleidige damit Überlebende des Holocaust und verhöhne ihre ermordeten Angehörigen.

Das Bild soll nach der Demonstration gegen die Energiekrise in Berlin am vergangenen Samstag entstanden sein. Später löschte Winterstein das Bild, das aber weiter in den sozialen Medien kursiert.

Dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) sagte er am Montag: „Das war echt blöd von mir.“ Der Thüringer AfD-Landesverband bezeichnete das Verhalten auf Twitter als inakzeptabel. Der Sachverhalt solle intern aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden.

Das Auschwitz Komitee sprach mit Blick auf den rechtsnationalen „Flügel“ um den Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke davon, „welch menschenverachtender und antisemitischer Ungeist sich in der Partei Herrn Höckes hat entwickeln können“.

Der israelische Botschafter Ron Prosor twitterte: „Herr Winterstein, alle sehen Ihnen beim Tanzen zu, während Sie Schande über sich und Ihre Partei bringen. Genießen Sie Ihre beschämende Minute des Ruhms, denn Ihr Name wird bald vergessen sein. Die geheiligten Seelen, derer am Denkmal gedacht wird, werden nie vergessen werden.“

(joko/epd)
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