13 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung Abistreiche in Köln eskalieren

Köln/Neuss · Eingeschlagene Fensterscheiben, Farbschmierereien und Schimpftiraden: Die Abistreiche einiger Kölner Abiturienten sind in diesem Jahr aus dem Ruder gelaufen.

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Statt friedlich zu feiern, haben sich die Schulen erbitterte Kämpfe darum geliefert, wer Schulhof und Schulgebäude eines anderen Gymnasiums schneller verwüsten kann. 13 Strafanzeigen — vorwiegend wegen Sachbeschädigung — liegen der Kölner Polizei vor. "Das zieht sich quer durch die Stadt", sagt Polizei-Pressesprecher Andreas Frische.

Unter anderem sind Schulen in Sülz, Nippes und Porz betroffen. Am Gymnasium Kreuzgasse sorgten Klopapier, Schmierereien und Eier an den Fenstern für einen unschönen Anblick. "Das ist besonders ärgerlich, weil wir noch Anmeldungen für die fünften Klassen haben. Es ist nicht schön, wenn Eltern die Schule so vorfinden", heißt es vom Gymnasium.

Der Sachschaden an den Kölner Schulen beläuft sich laut Polizei auf mehrere Tausend Euro. "Abistreiche sind eine gute Sache. Die Schüler sollen ihren Spaß haben. Aber in diesen Fällen ist eindeutig eine Grenze überschritten worden", sagt Pressesprecher Frische. Einige Schulen haben versucht, sich gegen solche Eskalationen abzusichern. Am Grevenbroicher Erasmus-Gymnasium mussten die Oberstufenschüler eine Erklärung unterschreiben, dass sie "vermeintlich lustige Sachen" unterlassen.

Dort gab es im vergangenen Jahr Ärger, als sich Schüler des Erasmus- und des Pascal-Gymnasiums gegenseitig Besuche abstatteten und die Schulhöfe verwüsteten. Am Neusser Quirinus-Gymnasium umfasst eine solche "Unterlassungserklärung" ganze zwei Seiten. Die Schüler mussten sich verpflichten, keinen Abistreich zu veranstalten, erzählt die Mutter einer Abiturientin. Stattdessen gibt es ein gemeinsames Frühstück in der Aula. Dafür haben viele kein Verständnis, sagt die Mutter. Sie befürchtet, dass einige Schüler ihrem Ärger auf der großen Abiparty am Freitag Luft machen werden.

(lau)
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