Umstrittenes Vorhaben Abgeordnetenhaus beschließt Mietendeckel in Berlin

Berlin · - Berlin führt als erstes Bundesland einen Mietendeckel ein. Das Abgeordnetenhaus beschloss das Gesetz am Donnerstag mit rot-rot-grüner Mehrheit.

 Ein Blick auf das Berliner Abgeordnetenhaus.

Ein Blick auf das Berliner Abgeordnetenhaus.

Foto: dpa/Sonja Wurtscheid

„Heute ist ein bedeutender Tag für Berlin, der Mietendeckel kommt“, sagte Iris Spranger, wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Mit dem Gesetz sollen die Mieten in der Hauptstadt für fünf Jahre nicht mehr steigen. Für Neuvermietungen gelten künftig festgelegte Obergrenzen. Bestandsmieten dürfen gesenkt werden, wenn sie die in der Mietentabelle festgelegte Obergrenze um mehr als 20 Prozent überschreiten. Das Gesetz tritt in Kraft, sobald es veröffentlicht wurde.

Gegen das umstrittene Gesetzesvorhaben des rot-rot-grünen Senats haben Opposition und Wirtschaftsverbände immer wieder protestiert. Sie kritisieren, der Mietendeckel sei nicht geeignet, zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beizutragen. Verbände aus der Wohnungsbau- und Immobilienwirtschaft werfen dem Senat sogar vor, der Mietendeckel werde den Neubau in Berlin drosseln, das Problem dadurch noch verschärfen und außerdem Arbeitsplätze kosten.

Die Oppositionsparteien kündigten an, vor das Verfassungsgericht zu ziehen. Sie bemängeln, der Mietendeckel werde nicht nur in der Praxis scheitern, sondern verstoße auch gegen die Verfassung.

(lukra/dpa)
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