Proteste im Dannenröder Forst Aktivistin Rackete offenbar in Gewahrsam genommen

Dannenrod · Bei den Protesten um den Weiterbau der Autobahn 49 in Hessen hat die Polizei mehrere Aktivisten in Gewahrsam genommen – offenbar auch die Aktivistin Carola Rackete. Für den Weiterbau der A 49 zwischen Kassel und Gießen müssen insgesamt 85 Hektar Wald gerodet werden.

 Die Umweltaktivistin Carola Rackete wurden bei den Protesten gegen die Abholzung des Dannenroder Forst offenbar in Gewahrsam genommen.

Die Umweltaktivistin Carola Rackete wurden bei den Protesten gegen die Abholzung des Dannenroder Forst offenbar in Gewahrsam genommen.

Foto: dpa/Lukas Globes

Im Streit um den Weiterbau der Autobahn 49 hat die Polizei am Donnerstag mehrere Umweltaktivisten in Gewahrsam genommen. Darunter befand sich offenbar auch die Kapitänin und Klimaschutzaktivistin Carola Rackete, die sich den Protesten im Dannenröder Forst angeschlossen hat. Ein Sprecher der Waldbesetzer bestätigte dem Evangelischen Pressedienst (epd) die Festnahme Racketes. Carola Rackete erlangte 2019 internationale Bekanntheit, als sie als Kapitänin der „Sea-Watch 3“ vor der libyschen Küste mehr als 50 Schiffbrüchige an Bord nahm und trotz Verbots in den Hafen von Lampedusa einfuhr, um die Flüchtlinge und die Crew an Land zu bringen.

Aus polizeilicher Sicht sei der Tag im Dannenröder Forst ruhig verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag dem epd. Es habe lediglich einen Vorfall gegeben, als Aktivisten die Polizei mit Pyrotechnik attackiert hätten. Dabei sei jedoch niemand verletzt worden. Wieviele Aktivisten die Polizei am Donnerstag in Gewahrsam nahm, konnte er nicht sagen.

Für den Weiterbau der A 49 zwischen Kassel und Gießen müssen insgesamt 85 Hektar Wald gerodet werden. Die wesentlichen Fällungen im Herrenwald und im Maulbacher Wald sind bereits erfolgt. Im Dannenröder Forst geht es nun noch um rund 27 Hektar. Dort befindet sich das Zentrum des Protestes.

Im Dannenröder Forst würden bereits Bäume gefällt, sagte der Sprecher der Waldbesetzer dem epd. „Wir sind alle wütend.“ Die Aktivisten bewohnten den Ort seit mehr als einem Jahr. „Wir sind vorbereitet und werden nicht kampflos gehen.“

(sed/epd)
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