Remmel: "Sind glimpflich davon gekommen" 73 Kilometer Rheindeiche sanierungsbedürftig
Düsseldorf · 1993 und 1995 war es besonders schlimm. Damals stieg der Pegelstand des Rheins bei Düsseldorf auf über zehn Meter. Für den Pegel in Köln wurde für den Mittwoch ein Wasserstand von rund 8,25 Meter erwartet.
Teile Dresdens unter Wasser
2006 wurde zu Zeiten der schwarz-gelben Regierung in NRW das "Hochwasserschutz-Konzept bis 2015" beschlossen. Darin waren Landesmittel von 980 Millionen Euro vorgesehen — pro Jahr 98 Millionen Euro. Mit dem Geld sollten Deiche saniert und zum Teil zurückverlegt sowie Rückhalteflächen erschlossen und das Hochwassermeldewesen verbessert werden. Doch die Mittel blieben stets deutlich darunter. 2009 erfolgte mit 55,8 Millionen Euro die bis dahin höchste Zahlung.
Für die Sanierung der Deiche sind allerdings in erster Linie die Kommunen sowie die Wasser- und Deichverbände zuständig. Das Land gewährte bislang Zuschüsse in Höhe von 40 Millionen Euro. Künftig werden es zwar nur noch 30 Millionen sein, doch weitere 20 Millionen Euro werden über ein Kreditprogramm zinsgünstig vergeben. "Alle geplanten und genehmigten Projekte können realisiert werden", heißt es im Umweltministerium.
Von den 275 Kilometer zu sanierenden Hochwasserschutz-Anlagen am Rhein in NRW müssen nach einem Bericht des Umweltministeriums aus dem Vorjahr noch 73 Kilometer saniert und an den derzeitigen Sicherheitsstandard angepasst werden. 37 Kilometer müssen noch geprüft werden. Ein Kilometer Deichsanierung kostet rund 2,5 bis drei Millionen Euro.
Bis 2020 sollen im Zusammenwirken mit den anderen Rheinanliegerstaaten Luxemburg, Niederlande, Frankreich und Schweiz die vereinbarten Rückhalteflächen bei Rhein-Hochwasser zur Verfügung stehen. Der Rhein stehe zwar im Mittelpunkt des NRW-Hochwasserschutz-Konzeptes, aber auch in anderen Landesteilen seien Präventionsmaßnahmen nötig, betont Remmel: "Das Land wird auch weiterhin die Investitionen in einen verbesserten Hochwasserschutz unterstützen."
