Verdacht auf Norovirus 72 Schüler in Wittener Grundschule erkrankt

Witten · An einer Grundschule in Witten leiden 72 Kinder und vier Erwachsene an Brechdurchfall. Verantwortlich ist vermutlich das Norovirus. Der Unterricht fiel am Freitag aus. Um die Infektionskette zu durchbrechen, sollten die insgesamt 236 Schüler sowie Lehrer und Betreuer zu Hause bleiben, hieß es in einer Mitteilung des Ennepe-Ruhr-Kreises.

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Foto: dpa-tmn/Christina Sabrowsky

Die Räume der Hüllbergschule wurden desinfiziert. Der Nachrichtenagentur dpa bestätigte Kreissprecher Ingo Niemann, dass sich Kinder in der Schule erbrochen hätten. "Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dann andere Kinder angesteckt haben, ist relativ groß", sagte der Sprecher.

Ob es sich tatsächlich um das Norovirus als Erreger handelt, sei noch nicht endgültig bestätigt. "Dazu sollen Stuhlproben die nötige Klarheit liefern", sagte Niemann. Mit einem Ergebnis rechnet er Mitte der nächsten Woche. Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes hatten sich am Donnerstag ein Bild von der Lage verschafft, nachdem viele der Grundschüler Anzeichen von Erbrechen und Durchfall zeigten.

Das Norovirus ist ein hochansteckender Krankheitserreger, der Brechdurchfall verursacht. Vor rund eineinhalb Monaten waren in Ostdeutschland mehr als 11.000 Kinder und Jugendliche daran erkrankt. Das Virus stammte aus tiefgekühlten Erdbeeren, die in Kantinen serviert worden waren.

In Witten ist die Quelle der Krankheitswelle noch nicht klar. "Wir gehen davon aus, dass es nicht am Essen lag", sagte Niemann. Zwar gebe es einen Offenen Ganztagsbetrieb (OGS) mit Mensa. Es seien aber keineswegs nur OGS-Kinder betroffen gewesen.

Der Schulbetrieb wird planmäßig erst am Dienstag wieder aufgenommen. Durch einen Zufall sei am Montag frei für die Schüler, so die Aussage des Kreises. Die Lehrer müssten allerdings zu einer längst geplanten Konferenz antreten. "Das ist aber kein Problem, denn die Räume wurden ja desinfiziert", sagte Kreissprecher Niemann.

Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf beobachtet den Fall in Witten. Laut einer Sprecherin seien die Experten bei den Zahlen aus Witten aber noch nicht besorgt. Laut Robert-Koch-Institut in Berlin sind in Nordrhein-Westfalen die Fallzahlen mit Noroviren rückläufig. Gab es in den ersten drei Quartalen des Jahres 2011 noch 17.320 gemeldete Fälle, waren es in diesem Jahr 15.700.

(dpa)
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