Zu wenig bezahlbarer Wohnraum Zahl der Menschen ohne Wohnung steigt auf 678.000

Berlin · In Deutschland leben immer mehr Menschen ohne eigene Wohnung. Auch die Zahl der Obdachlosen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Besonders Geflüchtete sind betroffen - ein Grund ist der umkämpfte Immobilienmarkt.

 Eine obdachlose Frau sitzt an der Wanheimer Straße in Duisburg in einem Hauseingang.

Eine obdachlose Frau sitzt an der Wanheimer Straße in Duisburg in einem Hauseingang.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Zahl der Menschen ohne Wohnung ist in Deutschland nach einer Schätzung im vergangenen Jahr um gut vier Prozent auf 678.000 gestiegen. Davon lebten 2018 etwa 41.000 Menschen ohne jegliche Unterkunft auf der Straße. „Gegenüber dem Vorjahr 2017 bedeutet dies einen Anstieg bei der Jahresgesamtzahl um 4,2 Prozent“, sagte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dabei sei die Zahl der wohnungslosen Menschen ohne Fluchthintergrund weniger stark gestiegen (plus 1,2 Prozent) als die der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten (plus 5,9 Prozent). Laut Schätzung des Verbands lag die Zahl der wohnungslosen Kinder und Jugendlichen bei acht Prozent aller Wohnungslosen.

Als Hauptgründe für die steigende Zahl der Wohnungslosen nannte Rosenke das unzureichende Angebot an bezahlbarem Wohnraum, die Schrumpfung des Sozialwohnungsbestandes und die Verfestigung von Armut.

(atrie/dpa)
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