Jede Zehnte von der Erkrankung betroffen. 50 Todesfälle pro Tag - Frauen meiden Krebsvorsorge

Köln (rpo). Erschütternde Zahlen aus dem Gesundheitswesen. Jeden Tag sterben in Deutschland rund 50 Frauen an Brustkrebs. Und jede Zehnte ist von der Erkrankung betroffen. Aber nur jede dritte Frau nimmt an entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen teil.

Dabei können gut 85 Prozent aller Tumore bei einer rechtzeitigen Erkennung brusterhaltend operiert werden.

Nicht viel besser ist Lage bei den anderen Krebsarten, die das weibliche Geschlecht betreffen, wie etwa Gebärmutter- und Eierstockkrebs. 26 000 Neuerkrankungen gibt es jedes Jahr, doch die Frauen gehen immer seltener zur Vorsorgeuntersuchung. Besonders in der Risikogruppe im Alter ab 50 Jahren lässt die Teilnahme an der Früherkennung rapide nach. Die Gründe sind vielfältig. Einerseits glauben viele Frauen, nach den Wechseljahren nicht mehr betroffen zu sein, aber auch die Praxisgebühr spiele eine Rolle. Dabei steigt gerade bei älteren Frauen die Erkrankungsrate mit zunehmenden Alter. Insgesamt nehmen nur rund 50 Prozent aller Frauen an den Untersuchungen teil, obwohl sie zur Leistung der Krankenkassen zählen.

Damit ein Umdenken einsetzt und wieder mehr Frauen zur Krebsvorsorge gehen, hat der Berufsverband der Frauenärzte nun die Aufklärungskampagne "Frauen gegen Krebs" ins Leben gerufen. Prominente wie die Schauspielerinnen Christine Neubauer und Christiane Krüger sowie die Autorin Andrea Sixt unterstützen die Initiative. Mit einer Postkartenaktion sollen Frauen bundesweit zur Krebsvorsorge motiviert werden. Die Karten mit den Fotos der prominenten Mitstreiterinnen liegen ab sofort in 8 000 gynäkologischen Praxen aus. Patientinnen sind aufgefordert, die Karte zur Motivation an ihre Freundin, Mutter oder Tochter zu schicken. Außerdem klärt die Kampagne darüber auf, welche Richtlinien bei der Krebsfrüherkennung gelten und welche Kosten von den Krankenkassen übernommen werden (www.frauen-gegen-krebs. de). mp/kosi

(sid)
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