Terror-Trio aus Zwickau 2500 Namen aus NRW auf der Liste

Berlin/Düsseldorf · Auf einer Namensliste der rechtsextremistischen Zwickauer Terrorzelle stehen nach Angaben des Düsseldorfer Innenministeriums auch rund 2500 Menschen und Einrichtungen aus Nordrhein-Westfalen.

Fahndung im Fall der Neonazi-Terroristen
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Innenminister Ralf Jäger (SPD) habe die Polizei gebeten, die Betroffenen persönlich darüber zu informieren. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamts habe es im Zusammenhang mit diesen Daten aber keine konkreten Anschlagspläne gegeben.

"Wir nehmen das Informationsinteresse der Betroffenen selbstverständlich sehr ernst", sagte Jäger. Das Landeskriminalamt arbeite mit Hochdruck daran, die zum Teil nicht aktuellen und unvollständigen Daten aufzubereiten.

Die Behörden hatten einen USB-Stick gefunden, der dem Zwickauer Neonazi-Trio zugerechnet wird. Darauf ist eine Liste mit etwa 10.000 Namen. Darunter sollen Politiker, Kirchen, Ortsvereine von Parteien und Vereine gegen Rechts sein.

Die Daten seien willkürlich und telefonbuchartig zusammengestellt. Die Liste sei vermutlich zwischen 2005 und 2007 entstanden.

Im WDR-Magazin Westpol berichtet ein Augenzeuge, die drei Neonazi-Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt seien am 6. November 2009 auf einer Veranstaltung der "Freien Nationalisten" in Erftstadt dabei gewesen.

Dabei handelte es sich um ein Treffen von rechten Kameradschaften aus dem Rheinland und dem Raum Aachen. Veranstalter war Axel Reitz. Er gilt als eine der Führungsfiguren der Neonazi-Szene in Nordrhein-Westfalen.

Zudem wurde am Wochenende bekannt, dass ein weiterer Anschlagsversuch auf das Konto der Zwickauer Terrorgruppe gehen könnte: Ermittler entdeckten am 18. November 1997 einen Sprengsatz in einem Haus in Stadtroda bei Jena, wie der MDR Thüringen am Sonntag unter Berufung auf die Jenaer Polizei berichtete. In dem Gebäude waren demnach Arbeiter aus Portugal untergebracht..

Zudem soll das Netzwerk der Täter deutlich größer gewesen sein. Der Thüringer Verfassungsschutz geht von etwa 20 Unterstützern in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt aus, die den drei rechtsextremen Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe im Untergrund geholfen haben.

(RP/pst)
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