Sprengstoff-Fund bei möglichem Rechtsextremisten 25-jähriger Mann stellt sich der Polizei

Thale/Magdeburg · Bombenmaterial bei Rechtsextremisten? Im Ostharz schrillen bei der Polizei die Alarmglocken. Am Freitag stellt sich ein 25-Jähriger, der große Mengen Sprengstoff gehortet hat.

 Polizeibeamte durchsuchen das Grundstück eines mutmaßlichen Bombenbauers in Thale (Harzkreis).

Polizeibeamte durchsuchen das Grundstück eines mutmaßlichen Bombenbauers in Thale (Harzkreis).

Foto: dpa, Matthias Bein

Die Polizei hat bei einem möglichen Rechtsextremisten im Harz mehrere Kilogramm Sprengstoff entdeckt. Der 25-Jährige gab an, Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gesammelt und auseinandergebaut zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Magdeburg mit. Es gebe zwar Hinweise auf Beziehungen des 25-Jährigen zur rechtsextremen Szene, aber keine Erkenntnisse über mögliche Anschlagspläne.

Die Polizei durchsuchte das Wohnhaus des 25-Jährigen und eine angrenzende ehemalige Deponie in Thale am Freitag mit einem Großaufgebot. Der Mann hatte sich nach dem Auffinden des Sprengstoffs selbst gestellt und wurde nach seiner Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt. Es lägen derzeit keine Haftgründe vor, hieß es.

Auf die Spur des Mannes waren die Ermittler am Mittwoch gekommen, als auf einem ehemaligen Deponie-Gelände Sprengstoffe und Reste einer Panzergranate gefunden wurden. In einer ersten Meldung der Polizei war von 1,5 Kilogramm TNT und 1,5 Kilogramm Schwarzpulver die Rede. Am Freitag sprach die Polizei von insgesamt rund fünf Kilogramm Sprengmitteln, die noch untersucht würden.

Nach Erkenntnissen von Polizei und Verfassungsschutz hatte der 25-Jährige Beziehungen zur rechten Szene, sagte eine Sprecherin der Polizei in Magdeburg. Hinweise auf einen Zusammenhang mit der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU lägen aber nicht vor. Auch gebe es keine Hinweise, dass der Mann den Sprengstoff einsetzen wollte.

Der 25-Jährige war der Polizei bereits als Sammler von Munition aus dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Gegen ihn wird nun wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt.

(dpa)
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