Tragisch 2005 - Mehr Kinder im Straßenverkehr getötet

Wiesbaden (rpo). In diesem Jahr scheint die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder wieder zu steigen: Bis August starben 118 Kinder auf deutschen Straßen - besonders viele von ihnen waren mit dem Fahrrad unterwegs.

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Foto: ddp

Die Zahl der Kinder, die mit dem Fahrrad verunglückten, stieg von 16 in den ersten acht Monaten des vergangenen Jahres auf 30 im gleichen Zeitraum dieses Jahres. Insgesamt kamen 2004 153 Kinder im Straßenverkehr ums Leben. Im Vergleich zu 2003 (208 Kinder) war die Zahl im vergangenen Jahr deutlich zurück gegangen. Darauf wies auch der ADAC als mögliche Erklärung für den neuerlichen Anstieg hin und verwies darauf, dass die Zahl der 2005 im Straßenverkehr getöteten Kinder dennoch unter der von 2003 bleiben werde.

Mit einem Rückgang von voraussichtlich acht Prozent erreichte unterdessen die Zahl der Verkehrstoten einen neuen Tiefstand. Etwa 5.400 Menschen kamen 2005 im Straßenverkehr ums Leben, wie aus Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Die Zahl der Verletzten wird demnach bis Jahresende voraussichtlich 434.000 betragen, ein Prozent weniger als 2004.

Basis der Zahlen sind Eckdaten von Januar bis Oktober 2005. Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der getöteten 18- bis 21-Jährigen: Zwischen Januar und August wurden 353 Todesopfer verzeichnet, nach 442 im Vorjahreszeitraum. Bei den über 65-Jährigen wurden 1,2 Prozent weniger Tote gezählt als in den ersten zehn Monaten des Vorjahres. Allerdings stieg die Zahl der älteren Menschen, die mit dem Fahrrad tödlich verunglückten, um 21 Prozent.

Die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr entspricht nur noch einem Viertel derer, die 1970 zu beklagen waren. Damals starben 21.332 Menschen auf deutschen Straßen. Dabei ist der Fahrzeugbestand seitdem auf fast das Dreifache gestiegen. Der ADAC verwies auf die zahlreichen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, die seitdem getroffen wurden, zum Beispiel die Gurtpflicht. "Das zahlt sich einfach aus", erklärte Sprecher Andreas Hölzel. Die Autos würden immer sicherer, die Ausbildung der Verkehrsteilnehmer habe sich verbessert, das Rettungssystem sei ausgebaut worden und das Sicherheitsbewusstsein im Verkehr habe sich verschärft. Der ACE erklärte, es könne noch mehr getan werden. Die Bemühungen um mehr Verkehrssicherheit könnten in allen Bereichen intensiviert werden.

2,2 Millionen Unfälle

Insgesamt erwartet das Statistische Bundesamt bis Jahresende 2,2 Millionen Unfälle, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von einem Prozent entsprechen würde. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden beträgt demnach 337.000, die der Unfälle mit Sachschaden 1,9 Millionen. Weiter erwarten die Statistiker, dass überhöhte Geschwindigkeit oder Nichtbeachten der Vorfahrt als Unfallursachen weniger bedeutend als bisher sein werden. Auch die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss gehe zurück.

(ap)
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