Robert-Koch-Institut schließt weitere Infektionen nicht aus 190 deutsche Ägypten-Urlauber an Gelbsucht erkrankt

Berlin (rpo). Mindestens 190 deutsche Urlauber haben sich in ihrem Urlaub im ägyptischen Badeort Hurghada mit der so genannten Reisegelbsucht Hepatitis A angesteckt. Die noch einmal nach oben korrigierte Zahl gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin bekannt.

Nach Angaben des Instituts haben sich mittlerweile etwa 230 Touristen aus verschiedenen europäischen Ländern mit dem Virus infiziert, das eine Leberentzündung auslösen kann. Alle Betroffenen hatten im Siva Grand Beach Hotel am Roten Meer ihre Ferien verbracht.

Das Robert-Koch-Institut schloss weitere Infektionen nicht aus. Ein Sprecher wies darauf hin, dass die letzten bekannt gewordenen Erkrankungen bei Urlaubern auftraten, deren Ferienaufenthalt in den ersten Augustwochen endete. Die Inkubationszeit - der Zeitraum zwischen Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome - liegt bei Hepatitis A zwischen zwölf und 50 Tagen liegt.

Vor allem Urlauber, die beruflich mit Lebensmitteln in Kontakt kämen, sollten sehr vorsichtig sein, warnte der Sprecher. Infizierte seien bereits etwa zehn Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome ansteckend. Sie schieden die Erreger mit dem Stuhl aus und können dann andere Menschen infizieren.

Als besonders gefährlich gelten solche Infektionsketten in der Lebensmittelindustrie. Wenn jemand nichts von seiner Ansteckung wisse, könne er bei mangelnder Hygiene Lebensmittel mit dem Hepatitis A-Virus verunreinigen und diese in Umlauf bringen, warnte das RKI. Das könne einem Metzger, Bäcker, Koch oder Kellner genauso schnell passieren wie der Verkäuferin an der Wursttheke - die Hepatitis A-Viren seien sehr resistent und blieben lange vermehrungsfähig.

(ap)
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