Hochhausbrand in Gießen 180 Menschen in Sicherheit gebracht

Gießen (RPO). Eine brennende Zigarettenkippe hat in einem Gießener Hochhaus beinahe eine Katastrophe ausgelöst. Wie die Polizei berichtete, musste das von 188 Menschen bewohnte Gebäude evakuiert werden, nachdem am frühen Mittwochmorgen in der Erdgeschosswohnung eines 52-Jährigen ein Brand ausgebrochen war. 29 Menschen wurden verletzt. Elf von ihnen wurden stationär in Krankenhäuser aufgenommen.

 29 Menschen wurden bei einem Hochhausbrand in Gießen verletzt.

29 Menschen wurden bei einem Hochhausbrand in Gießen verletzt.

Foto: Feuerwehr Giessen, AP

Das Feuer brach gegen 01.30 Uhr aus. "Aufgrund der Brandspuren erhärtet sich der Verdacht, dass der 52-jährige Wohnungsinhaber mit brennender Zigarette eingeschlafen war", sagte Polizeisprecher Willi Schwarz. Ein technischer Defekt sei auszuschließen. Über den Balkon der Wohnung dehnte sich das Feuer auf die daneben und darüber liegenden Wohneinheiten aus. Rauch zog durch das Gebäude.

Frau wurde in Aufzug ohnmächtig

Während des Brandes spielten sich in dem Hochhaus dramatische Szenen ab. Eine 62-jährige Hausbewohnerin versuchte, mit einem 54-jährigen Nachbarn aus einem der Obergeschosse im Aufzug nach unten zu fahren und aus dem Haus zu flüchten. Der Aufzug stockte und die Frau wurde ohnmächtig. Sie und der Mann mussten von der Feuerwehr aus dem Aufzug befreit werden. Beide wurden in eine Klinik gebracht, wie die Polizei berichtete.

Die meisten der Hausbewohner konnten am Mittwoch wieder in ihre Wohnungen zurück. Andere zogen es vor, wegen Rauch- und Geruchsbelästigungen zunächst bei Verwandten oder Bekannten unterzukommen. Das Deutsche Rote Kreuz stellte für die Betroffenen auch eine Notunterkunft zur Verfügung. Der Sachschaden wurde von der Feuerwehr zunächst auf mindestens 100.000 Euro, von der Polizei später auf über 50.000 Euro beziffert.

Brand ging Explosion voraus

Zu einem weiteren Brand kam es im baden-württembergischen Hechingen. Wie die Polizei berichtete, starb ein Mann, als es in einer Doppelhaushälfte zu einer Art Explosion kam und danach ein Feuer ausbrach. Als die Feuerwehr kurz nach 05.00 Uhr anrückte, stand das Haus bereits in hellen Flammen. Wegen der starken Hitze gelang es nur mit Mühe, den Toten aus den Flammen zu bergen. Das Opfer konnte noch nicht identifiziert werden.

Ob es sich um den etwa 40-jährigen Hausbewohner handele, könne daher noch nicht gesagt werden, betonte ein Polizeisprecher. Die Brandursache war unklar. Sachverständige nahmen die Ermittlungen auf. Der Sachschaden wurde von Polizei und Feuerwehr auf bis zu 200.000 Euro geschätzt.

(DDP/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort