Nach Saufgelage 16-Jähriger mit 6,2 Promille in Klinik

Waldshut-Tiengen (RPO). Ein 16-jähriger Junge aus dem baden-württembergischen Waldshut-Tiengen ist nach einem Trinkgelage ins Koma gefallen. Im Krankenhaus wurden bei ihm 6,2 Promille festgestellt.

Sechs Fakten zum Alkoholkonsum von Jugendlichen
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Andere Jugendliche sollen dem bereits Betrunkenen im bewusstlosen Zustand weiteren Alkohol eingeflößt haben, berichtet der "Südkurier". Gegen sie habe die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Vorfall soll sich Anfang Mai zugetragen haben.

Ein Sprecher des Universitätsklinikums Freiburg bestätigte die Promilleangaben am Freitag der AP. Mittlerweile sei der 16-Jährige außer Lebensgefahr. Er war von Waldshut nach Freiburg verlegt worden.

Eine Alkoholkonzentration ab vier Promille kann bereits zu tödlichem Atemstillstand führen. 6,2 Promille seien "verdammt außergewöhnlich", sagte Kliniksprecher Benjamin Waschow. Das komme nicht alle Tage vor. Der Junge sei Anfang Mai in Freiburg in Behandlung gewesen. Ein Polizeisprecher in Waldhut-Tiengen sagte, man versuche herauszufinden, was genau bei dem Fest passiert sei.

Bestürzt von dem Vorfall zeigte sich der Rektor der Waldshuter Schule, die der Jugendliche besucht, wie der "Südkurier" berichtete. "Ich bin wirklich froh, dass es dem Jungen gut geht", sagte er dem Blatt. Es sei absolut unverständlich, wie man einem derart Betrunkenen noch Alkohol einflössen könne.

"Wenn sich diese Gerüchte bestätigen und die Schuldigen auf unsere Schule gehen, drohen ihnen Konsequenzen", wurde der Schulleiter weiter zitiert. Er vermute, dass die Schüler wüssten, wer dem Jungen den Alkohol in rauen Mengen verabreicht habe. "Wir werden dran bleiben und herausfinden, was genau passiert ist", sagte er.

Die tödliche Gefahr durch "Koma-Saufen" wird Medizinern zufolge stark unterschätzt. Allein eine alkoholbedingte starke Unterzuckerung des Körpers kann nach Expertenangaben zum Tod führen. Schnelles Trinken von sehr viel Alkohol kann außerdem das Atemzentrum im Gehirn lahmlegen und auf diese Weise zum Tod führen.

(ap)
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