Mönchengladbach 107 Verletzte bei Gas-Unfall

Mönchengladbach (RPO). Unfall in einer Lackfabrik in Mönchengladbach. Aufgrund eines technischen Defektes einer Löschanlage sei eine große CO2-Menge frei geworden, sagt ein Polizeisprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Die Polizei meldet bislang 107 Verletzte, davon sind 16 schwer verletzt.

Gasalarm in Mönchengladbach
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Die Löschanlage sehe eigentlich vor, dass bei einem Brand alle Zugangstüren zur Fabrik automatisch abgesperrt würden, berichtete der Polizeisprecher. Durch eine Lücke in der hermetischen Abriegelung sei das Gas ausgeströmt und habe Mitarbeiter und Anwohner verletzt. Die Untersuchungen dauerten an. Drei Personen seien durch das Gas in Ohnmacht gefallen und hätten mit Sauerstoff behandelt werden müssen. Lebensgefährliche Verletzungen habe es aber nicht gegeben, betonte der Polizeisprecher.

Das farblose und nicht brennbare Kohlendioxid kommt mit einem Anteil von 0,03 Prozent frei in der Atemluft vor. Bei einem Anteil von vier bis fünf Prozent wirkt das Gas laut Experten betäubend. Ein Anteil von acht Prozent führt innerhalb weniger Minuten zum Tod durch Ersticken.

Insgesamt waren 400 Rettungskräfte von Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Einem Polizei-Hubschrauber gelang es, die Gaswolke mit Flugbewegungen über dem Unfallort aufzulösen. Am Nachmittag durchlüftete die Feuerwehr die anliegenden Wohnungen. Die rund 150 Anwohner sollen bis zum Abend in ihre Wohnungen zurückkehren können, sagte ein Sprecher der Stadt Mönchengladbach.

Zuvor waren Beschäftigte und Anwohner im Gewerbegebiet Güdderath in Sicherheit gebracht worden. Das Gebiet wurde in einem Umkreis von rund zwei Kilometern abgesperrt. Auch Autobahnabfahrten und Bahnstrecken waren davon betroffen. Die Sperrungen sollten ebenfalls im Laufe des Nachmittags wieder aufgehoben werden. Innenminister Ingo Wolf (FDP) machte sich an Ort und Stelle ein Bild von der Lage.

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