Ursache der Krankheitswelle ungeklärt 10.000 Menschen an Brechdurchfall erkrankt

Düsseldorf · Die akute Welle von Gastro-Enteritis in Ostdeutschland hat laut Robert Koch-Institut mittlerweile zu 10.008 gemeldeten Krankheitsfällen geführt. Was den Auslöser der Magen-Darm-Welle angeht, wissen die Forscher immer noch nicht weiter.

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Foto: dpa-tmn/Christina Sabrowsky

Wie der aktuelle Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigt, sind insgesamt mehr als 10.000 Menschen in Ostdeutschland an akutem Brechdurchfall erkrankt. Es handele sich um den größten Ausbruch der Krankheit, der durch Nahrungsmittel ausgelöst wurde, so die Experten.

Laut RKI besteht ein Zusammenhang mit dem Verzehr von Mahlzeiten in Schulen und anderen Betreuungseinrichtungen - doch was die Erkrankungswelle ausgelöst hat, ist nach wie vor unklar.

Die Ergebnisse mikrobiologischer Untersuchungen deuten demnach auf Infektionen mit dem Norovirus hin, dies sei jedoch noch nicht abschließend gesichert. Auch die Toxine bestimmter giftbildender Bakterienstämme sind ein möglicher Auslöser. Es würden weiterhin Proben untersucht.

Die überwiegende Zahl der neu gemeldeten Erkrankungen beruht laut den Experten auf Nachmeldungen, der Höhepunkt der Krankheitswelle ist wohl überstanden. Seit dem 29. September habe es nur noch vereinzelte Neuerkrankungen gegeben.

Vereinzelte Sekundärinfektionen

Von dem akuten Brechdurchfall waren vor allem Kinder und Betreuungspersonal betroffen. Die meisten Fälle gab es mit 3200 gemeldeten Kranken in Sachsen, dicht gefolgt von Brandenburg mit 3132 Fällen. Nur vereinzelt gab es Sekundärinfektionen, also Krankheitsfälle bei Kontaktpersonen, die selbst nicht in den betroffenen Einrichtungen gegessen hatten.

Laut der Verbraucherschutzstaatssekretärin Sabine Toepfer-Kataw (CDU) erhärtet sich derweil der Verdacht, dass die Ursache der massenhaften Brechdurchfälle zumindest in Berlin bei einem Zulieferer der Catering-Firma Sodexo liegt. Ein Vergleich der Speisepläne habe gezeigt, dass Lebensmittel von Zulieferern Auslöser gewesen sein müssen, sagte Toepfer-Kataw am Dienstag. Um welche Lebensmittel es sich dabei handelte, sagte sie aber nicht.

Ob es auch in anderen Bundesländern ähnliche Untersuchungsergebnisse gab, konnte die Sprecherin des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am frühen Dienstagnachmittag noch nicht sagen. Die Behörde leitet die Task Force, die die Ursachenermittlung koordinieren soll. Ein Sprecher der Catering-Firma Sodexo hatte schon am Sonntag erklärt, dass es im Produktionsprozess keine Ungereimtheiten gebe und nun die Zulieferer überprüft würden.

(jre)
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