Chronologie Der Fall Ulrike

Eberswalde (rpo). Der Fall Ulrike hat die Öffentlichkeit neun Monate lang bewegt. Das Urteil für den Mörder lautet lebenslänglich. rp-online dokumentiert die wichtigsten Ereignisse vom Verschwinden des 12 Jahre alten Mädchens aus Eberswalde im Februar 2001 bis zur Verurteilung von Stefan Jahn am Dienstag, 20. November.

22. Februar:Gegen 15.00 Uhr verlässt Ulrike ihr Elternhaus, um zum Sporttraining zu radeln. Dort kommt sie nicht an. In der Nähe ihres Zuhauses am Stadtrand von Eberswalde wird ihr Rad gefunden.

23. Februar: Die Polizei richtet eine 25-köpfige Sonderkommission ein. Ein Zeuge hat in einem Wald bei Eberswalde einen Schrei gehört.

25. Februar: Die Eltern von Ulrike appellieren an die eventuellen Entführer, das Kind zurückzugeben.

27. Februar: Die erste konkrete Spur: Möglicherweise steht ein in Bernau ausgebrannt entdeckter weißer VW Polo im Zusammenhang mit Ulrikes Verschwinden. Der Wagen war am 22. Februar gestohlen worden.

28. Februar: Ulrikes Mutter erkennt Teile einer Haarspange und Reste des Rucksacks ihrer Tochter aus dem ausgebrannten Auto.

01. März: Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr werden bei der Suche nach Ulrike eingesetzt.

08. März: In der Nähe des Flugplatzes Werneuchen im Kreis Barnim wird nach einem Hinweis eine Leiche entdeckt. Es ist allem äußeren Anschein nach Ulrike.

09. März: Die Leiche wird obduziert und identifiziert. Die Staatsanwaltschaft erklärt, das Mädchen sei wahrscheinlich schon am Tag seines Verschwindens sexuell missbraucht und getötet worden.

12. März: Die Ermittler identifizieren den vollständigen genetischen Fingerabdruck des Täters. Mit einem DNA-Abgleich kann ein Tatverdächtiger nun eindeutig als Mörder überführt werden.

16. März: Drei Wochen nach ihrer Ermordung wird Ulrike in Eberswalde beigesetzt.

28. März: Die Polizei nimmt im Kreis Oder-Spree in Brandenburg den 25 Jahre alten Stefan Jahn fest. Er gesteht noch am selben Tag.

10. Oktober: Der Prozess gegen Stefan Jahn beginnt. Die Anklage legt ihm Mord, sexuellen Missbrauch mit Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Diebstahl und Brandstiftung zur Last.

17. Oktober: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gesteht Stefan Jahn die Taten. Er bestreitet, die Verbrechen geplant zu haben.

22. Oktober: Die Bewährungshelferin des mutmaßlichen Mörders beschreibt diesen als höflich und kinderlieb.

29. Oktober: Ulrikes Mutter schildert als Zeugin das Leben von "Rike". Ihre Tochter sei wie Abfall weggeworfen worden, sagt die 39- Jährige.

07. November: Laut psychiatrischem Gutachten ist Jahn uneingeschränkt schuldfähig und nicht pädophil oder psychisch krank.

13. November: Der 25-Jährige soll nach dem Willen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage lebenslang hinter Gitter. Die Verteidigung plädiert auf 15 Jahre Haft wegen Totschlags.

20. November: Stefan Jahn wird zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Landgericht Frankfurt (Oder) stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest.

(RPO Archiv)
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