Vorwürfe einer Ex-Geliebten in Zeitschrift veröffentlcht Daum soll schon früher gekokst haben

Hamburg (rpo). Kurz vor Beginn des Prozesses gegen Christoph Daum hat eine angeblich ehemalige Geliebte schwere Vorwürfe gegen den Fußballtrainer erhoben. Die Illustierte "MAX" veröffentlichte vorab einen Bericht, in dem die 42-jährige Oya Asya Jeschke Daum beschuldigt, er habe bereits zwischen 1995 und 1996 Kokain konsumiert.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz wirft ihm Drogenkonsum in den Jahren 1999 und 2000 vor.

"Mindestens zwei Mal hat er in meiner Anwesenheit gekokst", sagte Jeschke. Die 42-Jährige berichtete, sie habe Daum 1994 in Istanbul kennen gelernt und sei bis 1996 seine Geliebte gewesen. Sie habe bei ihm zeitweise das Gefühl gehabt, "dass er den Realitätssinn verliert vor lauter Koks."

Der Prozess gegen Daum und vier Mitangeklagte wegen verschiedener Drogendelikte beginnt am kommenden Dienstag vor dem Koblenzer Landgericht. Nach Angaben der Illustrierten stützt sich die 121 Seiten starke Anklageschrift vor allem auf Aussagen von V-Leuten und abgehörte Telefongespräche.

Daum muss sich wegen Erwerbs von Kokain in 63 Fällen vor Gericht verantworten. Die Anklagebehörde wirft ihm zudem vor, bei einem Mitangeklagten die Beschaffung von 100 Gramm Kokain in Auftrag gegeben zu haben. Die Koblenzer Staatsanwaltschaft hatte am 17. Oktober des vergangenen Jahres ein Ermittlungsverfahren gegen Daum eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt stand das Ergebnis der berühmt gewordenen Haaranalyse bei Daum noch aus.

Vier Tage später war der designierte Bundestrainer von seinem Posten als Coach von Bayer Leverkusen abgelöst worden. Auch verlor Daum damals jede Aussicht auf den Posten des Bundestrainers. Die Koblenzer Fahnder waren Daum in Zusammenhang mit Ermittlungen gegen eine Drogenhändlerbande im nördlichen Rheinland-Pfalz auf die Spur gekommen.

(RPO Archiv)
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