Das Wetter spielt verrückt

Nordengland kämpft mit Extrem-Hochwasser, in den USA tobten Tornados.

York (ap/dpa) Tödliche Stürme, Überschwemmungen und Wärmerekorde: Das Weihnachtswochenende hat Millionen Menschen auf der Welt extremes Wetter beschert.

England Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen in Nordengland sind Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht worden. Die Polizei forderte mehr als 300 Einwohner rund um York 320 Kilometer nördlich von London wegen der ansteigenden Flusspegel zum Verlassen ihrer Häuser auf. Tags zuvor waren Hunderte Häuser in West Yorkshire und Lancashire evakuiert worden. In den kommenden Tagen wird dort nur noch wenig Regen erwartet. Allerdings bleiben für Gebiete in England, Schottland und Wales Flutwarnungen in Kraft. Die britische Umweltbehörde hatte in 30 Regionen "Alarmstufe rot" ausgelöst, bei der Lebensgefahr besteht.

USA Im Süden des Landes starben mindestens 25 Menschen durch Tornados. Jüngstes Opfer war ein Siebenjähriger, der in einem Auto durch die Luft gewirbelt wurde. Hinzu kamen überflutete Häuser und Straßen. Im Nordwesten schneite es stark, während im Nordosten zu Weihnachten T-Shirt-Temperaturen herrschten. An der südlichen Westküste kämpften Hunderte Feuerwehrleute gegen einen Wald- und Buschbrand. Wegen einer heranziehenden Kaltfront aus Alaska mussten sich die Menschen in New Mexiko, dem Nordwesten von Texas und Oklahoma auf Eisglätte und starke Schneefälle einstellen. Vor allem der Süden der USA war stark betroffen. Hier kamen nach Behördenangaben am ersten Weihnachtstag 17 Menschen durch Tornados ums Leben. In Arkansas wurde eine 18-Jährige erschlagen, als ein Baum auf ihr Haus stürzte.

Russland Nach ungewöhnlich milden Dezembertagen mit sechs Wärme-Rekorden bereitet sich Moskau auf einen Temperatursturz vor. Vom 20. bis 25. Dezember hatten Meteorologen jeden Tag historische Höchsttemperaturen in 135 Jahren Wetteraufzeichnung gemessen. Der 24. Dezember brachte mit 8,5 Grad rund vier Grad mehr als je zuvor an diesem Datum. Australien Ungewöhnlich heiß war es auch in einigen Regionen Australiens. Buschbrände zerstörten im Süden zu Weihnachten weit mehr als 100 Häuser. Große Landstriche verkohlten, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.

Dänemark Dauerregen seit dem zweiten Weihnachtstag hat in Dänemark Straßen überflutet und Wohnungen unter Wasser gesetzt. Eine Autobahn bei Taulov in Jütland war wegen Schlamm und Wassermassen gestern gesperrt. Am Nachmittag stellte die dänische Bahn den Zugverkehr zwischen Jelling und Vejle in Jütland nach einem Erdrutsch ein. Mancherorts traten Flüsse über die Ufer. Auch im südschwedischen Schonen gab es Überschwemmungen.

Südamerika Nach Überschwemmungen im Zuge des Wetterphänomens El Niño sind mindestens acht Menschen gestorben, mehr als 150.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Am schlimmsten traf es Paraguay.

(RP)
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