Pille Molnupiravir Zweites Corona-Medikament erhält Notfallzulassung in den USA

Washington · Nach der Pille Paxlovid von Pfizer ist jetzt auch Molnupiravir des Konkurrenten Merck auf dem US-Markt. Das Mittel soll aber nur mit dreißigprozentiger Wirksamkeit Krankenhauseinweisungen oder tödliche Verläufe verhindern. Es gilt als „zusätzliche Behandlungsoption“.

 Die Pille Molnupiravir ist nun auf dem US-amerikanischen Markt verfügbar.

Die Pille Molnupiravir ist nun auf dem US-amerikanischen Markt verfügbar.

Foto: AFP/HANDOUT

In den USA ist nach dem Corona-Medikament Paxlovid des US-Pharmariesen Pfizer auch der Wirkstoff Molnupiravir des Konkurrenten MSD zugelassen worden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Donnerstag eine Notfallzulassung für das antivirale Medikament in Pillenform für Risikopatienten ab 18 Jahren. Das in Europa unter dem Namen Lagevrio bekannte Medikament ist zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen mit leichten bis mittelschweren Symptomen gedacht und soll einen schweren Krankheitsverlauf verhindern.

Erst am Mittwoch hatte die FDA eine Notfallzulassung für das Pfizer-Medikament Paxlovid für Risikopatienten ab einem Alter von zwölf Jahren erteilt. Molnupiravir von Merck Sharp & Dohme (MSD) ist dagegen nur für Erwachsene zugelassen, weil das Medikament das Wachstum von Knochen und Knorpel behindern kann.

Das Mittel hat außerdem beim Verhindern von Krankenhauseinweisungen und tödlichen Krankheitsverläufen eine Wirksamkeit von lediglich 30 Prozent – verglichen mit 88 bis 89 Prozent bei Paxlovid. FDA-Vertreterin Patrizia Cavazzoni erklärte am Donnerstag aber, Molnupiravir sei eine „zusätzliche Behandlungsoption", etwa wenn andere Medikamente nicht verfügbar oder aus medizinischen Gründen nicht angebracht seien.

Der MSD-Wirkstoff ist bereits in Großbritannien und Dänemark zugelassen. Das Bundesgesundheitsministerium erklärte am Donnerstag, sich um eine rasche Beschaffung von Lagevrio und Paxlovid zu bemühen. Die Medikamente haben den Vorteil, dass Patienten sie einfach bei sich zu Hause einnehmen können. Andere Mittel wie das antivirale Medikament Remdesivir müssen dagegen intravenös verabreicht werden.

(jma/AFP)
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