Wirbel um Boris Palmer Der grüne Bogenschütze

Der Geist ist aus der Flasche. In diesem Fall der Poltergeist. Und Boris Palmer bekommt ihn so schnell nicht eingefangen. Tübingens Oberbürgermeister eckt wieder einmal bei der eigenen Partei an, die ihm nun die Unterstützung entzieht.

 Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Wieder einmal hat der Oberbürgermeister von Tübingen mit einer scharfen Äußerung die Öffentlichkeit provoziert, den politischen Gegner munitioniert und die eigene Partei entsetzt. „Ich sag‘ es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären“, hatte Palmer, der lange als Realo-Nachwuchshoffnung für einen Spitzenposten im Bund galt, Ende April in einem Fernsehinterview in der Debatte über Corona-Lockerungen gesagt. Der Protest war garantiert. Patientenverbände reagierten aufgebracht. Mehr als 100 Grüne warfen ihrem Parteifreund aus Tübingen in einem offenen Brief „Sozialdarwinismus“ vor.