Suche nach dem Corona-Ursprung WHO-Team in Wuhan lobt offene Gespräche

Wuhan · Das Expertenteam besucht auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus einen Stadtteil, in dem es kurz nach der Entdeckung mehrere Fälle gab.

 Mitglieder des WHO-Teams während ihrer Forschungsreise in Wuhan.

Mitglieder des WHO-Teams während ihrer Forschungsreise in Wuhan.

Foto: AP/Ng Han Guan

Die für die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus nach Wuhan entsandten Experten der Weltgesundheitsorganisation sind nach eigenen Angaben auf große Kooperation der chinesischen Seite gestoßen. Sie dämpften am Donnerstag aber auch die Erwartungen.

„Ich sage immer wieder, dass wir realistisch sein müssen, eine kurze Mission wie diese wird nicht alle Antworten haben, aber sie hilft beim Verständnis des #Virusursprungs #Wuhan“, twitterte Hung Nguyen-Viet vom Internationalen Nutztierforschungs-Institut in Nairobi.

Zuvor hatte ein anderes Teammitglied, der Zoologe Peter Daszak, die am Mittwoch abgehaltenen Treffen mit Mitarbeitern des wichtigen Wuhaner Instituts für Virologie gelobt, darunter mit der stellvertretenden Direktorin Shi Zhengli. „Sehr wichtiges Treffen heute mit Mitarbeitern am WIV inklusive Dr. Shi Zhengli. Aufrichtige, offene Diskussion. Schlüsselfragen gestellt & beantwortet“, twitterte er.

In dem Labor war nach dem Sars-Ausbruch von 2003 ein Archiv mit genetischen Informationen über Coronaviren in Fledermäusen eingerichtet worden. Das hatte zu Spekulationen geführt, dass die Corona-Pandemie dort ihren Ausgang genommen haben könnte. China wies das aber zurück. Aus Wuhan waren Ende 2019 die weltweit ersten Covid-19-Infektionen vermeldet worden.

Am Donnerstag verbrachte das Team in einer Verwaltungseinrichtung im Wuhaner Bezirk Hanyang etwa zwei Stunden mit Treffen mit Führungspersonen und Bewohnern. Details wurden nicht genannt. Offiziellen Statistiken zufolge hatte es dort im vergangenen Jahr mindestens 16 bestätigte Infektionsfälle gegeben, als das Virus ausbrach.

Neben dem Virologie-Institut hat das Team von Experten aus zehn Nationen Krankenhäuser, andere Forschungseinrichtungen, einen traditionellen Markt, der in Zusammenhang mit dem Virusausbruch gebracht wird, und andere Orte besucht. Teammitglieder hätten Institutsforscher und -manager, Experten, Verkäufer, Bewohner und Medienvertreter getroffen, sagte Mi Feng, Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission Chinas.

(june/dpa)
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