Malariamittel bei Covid-19 nicht wirksam WHO stellt klinische Studien mit Hydroxychloroquin ein

Genf · Die Wirksamkeit des Malaria-Mittels im Kampf gegen das Coronavirus war schon länger umstritten. Jetzt stellt die Weltgesundheitsorganisation die Studien zu dem Medikament bei Covid-19-Fällen ein.

 Behälter des Medikaments Hydroxychloroquin von verschiedenen Herstellern. Die WHO stellt Covid-19-Studien mit dem Mittel jetzt ein.

Behälter des Medikaments Hydroxychloroquin von verschiedenen Herstellern. Die WHO stellt Covid-19-Studien mit dem Mittel jetzt ein.

Foto: dpa/Kevin E. Schmidt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die klinischen Studien zur Wirksamkeit des Medikaments Hydroxychloroquin im Kampf gegen das Coronavirus endgültig eingestellt. Erkenntnisse aus eigenen Studienreihen und anderen Veröffentlichungen hätten gezeigt, dass das Medikament die Sterblichkeitsrate von Covid-19-Patienten nicht senke, sagte die WHO-Expertin Ana Maria Henao-Restrepo am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz in Genf.

Die WHO hatte Tests mit Hydroxychloroquin ebenso wie mit anderen Medikamenten in einer Studie mit dem Namen "Solidarity" (Solidarität) begonnen. Nachdem eine umstrittene Studie zu dem Schluss gekommen war, dass Hydroxychloroquin Patienten mit Covid-19 zusätzlich gefährden könnte, waren die klinischen Tests mit dem Malariamittel vorübergehend ausgesetzt worden. Später wurden sie jedoch wieder aufgenommen.

Das Malariamittel ist in der Behandlung von Covid-19-Patienten seit längerem umstritten. Vor kurzem hatte auch die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Sondergenehmigung für Hydroxychloroquin und Chloroquin zum Einsatz gegen das Coronavirus zurückgezogen. Es könne nicht mehr davon ausgegangen werden, dass die Medikamente bei der Behandlung der von dem Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 wirksam seien, teilte die Behörde mit.

(juju/AFP)
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