Nur „essenzielle Waren“ werden verkauft Supermärkte in Wales sperren Gänge ab

Wales · Lebensmittel ja, Wasserkocher nein: Mit einem Verkaufsverbot für etliche Waren in Supermärkten hat die Regierung in Wales massive Kritik hervorgerufen. In den Supermärkten wurden Gänge einfach abgesperrt.

 Ab dem 23.10 gilt im Süden von Wales ein verschärfter Lockdown.

Ab dem 23.10 gilt im Süden von Wales ein verschärfter Lockdown.

Foto: dpa/Ben Birchall

„Ich hätte nie gedacht, dass ich in einer Ära leben würde, in der Gänge im Supermarkt abgesperrt sind, weil man keinen Haartrockner, keine Babykleidung oder Kinderspielzeug kaufen darf, obwohl der Laden geöffnet ist“, sagte der walisische Abgeordnete Andrew Davies am Samstag dem Sender Sky News.

Als Teil eines temporären Lockdowns dürfen Supermärkte nur noch „essenzielle Waren“ verkaufen - selbst Geräte wie Wasserkocher oder Textilien wie Kissen und Bettlaken, aber auch Postkarten oder Geschirr sind in den Supermärkten mit Plastikfolien oder anderen Barrieren abgesperrt. Das stößt bei vielen Kunden auf Unverständnis. „Ich glaube es nicht. Wieso ist eine Mikrowelle nicht essenziell, wenn sie bei jemandem kaputt geht? Oder ein Wasserkocher?“, schrieb eine Twitter-Nutzerin. Etliche ähnliche Beiträge kursierten in den sozialen Medien.

Die Verkaufsverbote sind nur eine von vielen Maßnahmen, mit denen die Regierung in Wales die rapide Ausbreitung des Coronavirus stoppen will. Die Gastronomie, aber auch viele Geschäfte, Freizeitangebote, Büchereien und bis auf wenige Ausnahmen sogar Kirchen bleiben bis zum 9. November geschlossen. Die Maßnahmen seien nötig, um Leben zu retten und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren, hieß es von der Regierung. Zuletzt zählte der britische Landesteil mehrfach rund 950 neue Corona-Infektionen pro Tag. Wales hat gut drei Millionen Einwohner.

(lha/dpa)
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