Vorfall in Gera Mann attackiert und verletzt Impfteam

Gera · Am Samstag ist bei einer Corona-Impfaktion im thüringischen Gera ein mobiles Impfteam angegriffen worden. Dabei sind zwei Mitglieder des Teams verletzt worden. Der Täter verlangte eine Impfbescheinigung, wollte sich aber nicht impfen lassen.

 Ein Blaulicht eines Polizeiautos im Einsatz (Symbolbild).

Ein Blaulicht eines Polizeiautos im Einsatz (Symbolbild).

Foto: dpa/dpa, jan ggr iku

Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Die Polizei bestätigte den Vorfall, der sich am Nachmittag in einem Einkaufszentrum ereignete. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) hatte der Mann eine Impfbescheinigung verlangt, wollte sich aber nicht impfen lassen. Als die Mitarbeiter ihm sagten, dass es ohne Impfung keine Bescheinigung gebe, sei der Mann „ausgetickt“. Er habe eine medizinische Fachangestellte und einen Helfer verletzt.

Sie wurden in einem Krankenhaus behandelt, aber nach KV-Angaben bereits wieder entlassen. Der Angreifer habe sich bei der Impfaktion registrieren lassen, sodass seine Daten bekannt waren. Die Polizei stellte ihn nach Angaben eines Sprechers in einem Parkhaus, gegen ihn laufe eine Anzeige. Er sei auf freiem Fuß. Laut Polizei soll auch er im Einkaufszentrum leicht verletzt worden sein.

Dem KV-Pandemiestabsleiter zufolge ist es das erste Mal seit Beginn der Impfkampagne, dass ein Impfteam in Thüringen angegriffen wurde. Die Impfaktion wurde daraufhin abgebrochen, bis zum Vorfall waren 120 Menschen geimpft worden. Die Aktion soll wiederholt werden.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) verurteilte die Tat ebenso wie Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos). „Aus der Hetze der Impfgegner werden Taten“, sagte Werner. „Das können wir als Gesellschaft nicht akzeptieren. Unsere Impfteams sind unterwegs, damit sich Menschen vor der Infektion mit dem heimtückischen Virus schützen können.“

(felt/dpa)
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