US-Studie Genesung schützt bei Delta-Variante besser vor Neuinfektion als Impfung

Washington · Laut einer neuen Studie schützt eine Genesung besser gegen eine erneute Delta-Infektion als eine Corona-Impfung. Die Autoren warnen jedoch davor, sich auf die Infektion als Immunisierungsstrategie zu verlassen.

Pufferlösungen für die Testproben stehen auf einem Tisch im Labor.

Pufferlösungen für die Testproben stehen auf einem Tisch im Labor.

Foto: dpa/Marcus Brandt

Eine neue US-Studie wirft die Frage auf, ob von Covid genesene Menschen besser gegen eine erneute Corona-Infektion geschützt sind als Geimpfte. Die am Mittwoch vorgelegte Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC kam zu dem Ergebnis, dass während der letzten Corona-Welle durch die Delta-Variante Menschen, die nicht geimpft, aber genesen waren, besser gegen eine Neuansteckung geschützt waren als solche, die zwar geimpft, aber nicht genesen waren.

Die Autoren des Papiers warnten jedoch davor, sich auf die Infektion als Immunisierungsstrategie zu verlassen, da ungeimpfte Personen, die zuvor nicht infiziert waren, im Vergleich zu geimpften Personen ein höheres Risiko für Krankenhausaufenthalte, Langzeitfolgen und Tod haben. Zudem bezog sich die Studie auf die Zeit vor dem Auftreten der Omikron-Variante in den USA. Diese gilt als deutlich ansteckender, dafür scheinen die Erkrankung allerdings milder zu verlaufen.

Für die Studie zogen die Wissenschaftler Daten der US-Bundesstaaten New York und Kalifornien heran. Sie verwendete Falldaten von 1,1 Millionen Menschen, die dort zwischen dem 30. Mai und dem 30. November 2021 positiv auf Corona getestet worden waren. Bevor die Delta-Variante vorherrschend wurde, verlieh die Impfung demnach eine stärkere Immunität als die Infektion. Das Verhältnis verschob sich jedoch, als die Variante Ende Juni und im Juli vorherrschend wurde.

In der Woche vom 3. Oktober war die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei geimpften Personen, die noch kein Covid hatten, drei- bis viermal höher als bei ungeimpften, genesenen Personen. In den Wochen vom 13. Oktober bis 14. November war in Kalifornien die Wahrscheinlichkeit, dass geimpfte Personen, die zuvor kein Covid hatten, ins Krankenhaus eingeliefert wurden, etwa dreimal so hoch wie bei ungeimpften Personen mit vorheriger Covid-Erkrankung. Der Schutz war demnach bei den Menschen am höchsten, die sowohl geimpft als auch genesen waren.

Allerdings wurden in der Studie Fälle von Menschen ausgeschlossen, die an Corona starben. Dies könnte die Ergebnisse verzerren, da viele Corona-Tote nicht geimpft waren.

Frühere Studien, beispielsweise aus Israel vom vergangenen August, hatten ebenfalls ergeben, dass die natürliche Immunität während der Delta-Welle stärker war als der Impfschutz.

Die CDC warnt jedoch, dass die Wirksamkeit einer Impfung im Vergleich zur Genesung je nach Virusvariante unterschiedlich ausfallen könnte. Es brauche demnach weitere Studien, insbesondere zur neuen Omikron-Variante. "Die Impfung ist nach wie vor die sicherste Strategie zum Schutz vor Covid-19", heißt es in der Studie.

(zim/AFP)
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