Corona in den USA US-Senator infiziert - Nachbesetzung am Obersten Gericht könnte sich verzögern

Washington · Ein positiver Coronavirus-Test bei einem Senator könnte die Nachbesetzung des freien Postens am Obersten Gericht der USA verzögern. Der Republikaner Mike Lee, der ein Mitglied im zuständigen Rechtsausschuss des Senats ist, gab am Freitag seine Infektion bekannt.

 Senator der US-Republikaner Mike Lee (Archivfoto).

Senator der US-Republikaner Mike Lee (Archivfoto).

Foto: AP/Ken Cedeno

Der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, rief das Gremium umgehend auf, das Verfahren zur Ernennung der Kandidatin Amy Coney Barrett auszusetzen, bis das Ausmaß der Corona-Ausbreitung unter den Senatoren klar wird.

Die konservative Juristin Barrett ist die Kandidatin von Präsident Donald Trump für die Nachfolge der jüngst verstorbenen liberalen Justiz-Ikone Ruth Bader Ginsburg. Richter am Obersten Gericht werden vom Präsidenten nominiert und vom Senat bestätigt. Die Demokraten kritisieren, dass Trump und die republikanische Mehrheit im Senat mit dem Prozess kurz vor der Präsidentenwahl vorpreschten. Sie warnen, dass Barrett vermutlich für die Abschaffung der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama stimmen würde. Mit Barrett hätten die Konservativen eine Mehrheit von sechs der neun Sitze am Obersten Gericht, das immer wieder strategische Weichen für die US-Gesellschaft stellt.

Senator Lee hatte Barrett am Dienstag getroffen. Die „Washington Post“ berichtete am Freitag unter Berufung auf informierte Personen, sie sei im Sommer positiv auf das Coronavirus getestet worden und habe sich davon erholt. Am Freitag war ein Coronavirus-Test bei ihr negativ ausgefallen, wie das Weiße Haus US-Medien mitteilte.

(ahar/dpa)
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