Spekulationen um Ursprung US-Geheimdienste halten Coronavirus nicht für menschengemacht

Washington · Die US-Geheimdienste haben keinen Hinweis darauf, dass das neue Coronavirus von Menschen geschaffen oder genetisch verändert wurde. Untersuchungen zu einem möglichen Ursprung des Virus laufen jedoch weiter.

 Das Symbol Biogefährdung ist an der Tür eines Labors in Bogotá angebracht, in dem die kolumbianische Armee auf Covid-19 testet. Auch in Südamerika mehren sich mittlerweile die Corona-Infektionen.

Das Symbol Biogefährdung ist an der Tür eines Labors in Bogotá angebracht, in dem die kolumbianische Armee auf Covid-19 testet. Auch in Südamerika mehren sich mittlerweile die Corona-Infektionen.

Foto: dpa/Sergio Acero

Es werde aber weiter untersucht, ob Sars-CoV-2 bei einem Unfall aus einem chinesischen Labor entwichen oder von infizierten Tieren auf den Menschen übergesprungen ist, teilte das Büro des US-Geheimdienstdirektors am Donnerstag mit.

US-Präsident Donald Trump und Außenminister Mike Pompeo hatten mehrfach die These propagiert, die Quelle der weltweiten Pandemie sei ein Labor für Infektionskrankheiten in Wuhan, der chinesischen Stadt, in der das Virus zuerst ausgebrochen war. Beweise für die Theorie sind sie schuldig geblieben. Im März hatte der chinesische Außenamtssprecher Zhao Lijian das Gerücht getwittert, das Virus stamme von der US-Armee.

China wies Trumps Vorwürfe zu dem Labor als Falschmeldung zurück. Das virologische Labor in Wuhan arbeite nach strengen Sicherheitsvorgaben, die einen Austritt von Erregern verhinderten, versicherte Außenamtssprecher Geng Shuang. Die Herkunft des Virus zu klären, sei eine komplexe wissenschaftliche Aufgabe, die man Profis überlassen müsse. Im Übrigen solle sich die US-Regierung darum bemühen, die Pandemie in ihrem eigenen Land unter Kontrolle zu bekommen.

Das Zentrum der Pandemie liegt mittlerweile in den USA. Dort wurden mehr als eine Million Ansteckungen registriert, mehr als 61 000 Infizierte starben. In China gibt es dagegen derzeit kaum noch aktive Fälle. Die meisten der mehr als 83 000 dort Infizierten sind geheilt.

(anst/dpa)
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