Besonders 30- bis 49-Jährige Corona hält Menschen von ärztlichen Vorsorgeterminen ab

Köln · Wegen der Corona-Krise schieben viele Menschen Vorsorgetermine beim Arzt auf. Das ist das Ergebnis einer Umfrage. Demnach gab mehr als jeder Zehnte an, auch Krebsvorsorgeuntersuchungen aufgeschoben zu haben.

 Ein Arzt horcht eine Patientin ab (Symbolfoto).

Ein Arzt horcht eine Patientin ab (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Viele Menschen hätten Termine zur Krebsfrüherkennung, Gesundheits-Check-Ups oder Zahnarztbehandlungen zunächst nicht wahrgenommen und auf später verschoben, teilte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am Donnerstag in Köln mit. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Befragung des Covid-19 Snapshot Monitorings (Cosmo) der Universität Erfurt, an dem die Gesundheitsbehörde beteiligt ist. Für die Umfrage wurden Daten von 1.001 Menschen im Alter von 18 bis 74 Jahren gesammelt.

Seit März dieses Jahres haben demnach 22 Prozent der Befragten den Besuch beim Zahnarzt und 16 Prozent den Gesundheits-Check-Up aufgeschoben. Bei beiden Gruppen waren 30- bis 49-Jährige stärker vertreten als andere Altersgruppen. Bei den aufgeschobenen Zahnarztbesuchen handelte es sich hauptsächlich um Vorsorge- oder Kontrolltermine. Knapp jeder neunte Befragte (11 Prozent) gab an, eine Krebsfrüherkennung wegen der Corona-Situation aufgeschoben zu haben - darunter waren deutlich mehr Frauen (14 Prozent) als Männer (8 Prozent).

„Die Cosmo-Daten zeigen, dass Menschen wegen der Corona-Situation weniger Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Diese Untersuchungen können jedoch helfen, eine Erkrankung frühzeitig zu entdecken“, sagte die Leiterin der Bundeszentrale, Heidrun Thaiss. So diene beispielsweise der Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren der Früherkennung insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zum Beispiel von Bluthochdruck, von Diabetes und Nierenerkrankungen. „Früh diagnostiziert haben auch Krebserkrankungen eine deutlich bessere Prognose. Deshalb sollten Früherkennungsuntersuchungen auch in Zeiten der Pandemie konsequent wahrgenommen werden“, riet Thaiss.

(ahar/epd/AFP)
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