Für 160 Nicht-EU-Länder Türkei enttäuscht über verlängerte Reisewarnung aus Deutschland

Ankara/Berlin · Die Entscheidung, die Reisewarnung für 160 Nicht-EU-Ländern zu verlängern, stößt vor allem bei der Türkei auf wenig Gegenliebe. Jetzt kritisierte der Außenminister den Vorgang der Bundesregierung.

 Auch für die Türkei gilt weiterhin eine Reisewarnung aus Deutschland.

Auch für die Türkei gilt weiterhin eine Reisewarnung aus Deutschland.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Türkei hat enttäuscht auf die von der Bundesregierung verlängerte Reisewarnung für das Land reagiert. Ankara erwarte, dass Deutschland die Reisewarnung "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" aufhebe, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu dem "Spiegel". Alles sei vorbereitet für eine sichere Reise in die Türkei. Die von seinem Land ergriffenen Maßnahmen würden unter anderem vom TÜV Süd überprüft.

Cavusoglu äußerte sich "enttäuscht" über die Haltung der Bundesregierung. "Die wissenschaftlichen Gründe hinter der Entscheidung sind für uns nur schwer zu verstehen", sagte er dem "Spiegel".

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch beschlossen, die Reisewarnung für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU bis Ende August zu verlängern. Darunter fällt auch die Türkei. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) kündigte am Donnerstag Gespräche mit einzelnen Drittstaaten über eine frühere Aufhebung der Reisewarnung an. Dies hänge von den Infektionszahlen, der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Gesundheitssystems, den Sicherheitsmaßnahmen vor Ort sowie der Situation bei Hin- und Rückflügen zusammen. Auch mit der Türkei stehe die Bundesregierung dazu im engen Dialog.

(AFP)
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