Corona-Lage Die Inzidenz verliert an Bedeutung

Analyse · Die Infektionszahlen steigen immer weiter, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet sogar Inzidenzen von 800 im Oktober. Trotzdem kann ein vierter Lockdown vermieden werden.

 Die Zahlen aus dem Robert-Koch-Institut klingen auf den ersten Blick beunruhigend.

Die Zahlen aus dem Robert-Koch-Institut klingen auf den ersten Blick beunruhigend.

Foto: dpa/Paul Zinken

Die hochansteckende Delta-­Variante des Coronavirus hat wieder Dynamik in die Ausbreitung des Erregers gebracht. In Europa stieg die Zahl der Infizierten über 50 Millionen, in Ländern wie Großbritannien und den Niederlanden lag die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) am Donnerstag bei 489 beziehungsweise 409 – mit steigender Tendenz. Auch in Deutschland nimmt die Dynamik wieder zu. Die Inzidenz ist zwar mit 13,6 (Stand: 24. Juli) noch relativ niedrig, aber die Zuwachsraten sind groß. Wenn 100 Infizierte 120 weitere Personen anstecken, wie das derzeit der Fall ist, verdoppelt sich die Inzidenz ungefähr alle zwei Wochen. Dann wäre Deutschland schon Anfang September bei einem Wert von über 100. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet sogar Inzidenzen von 800 im Oktober.