SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert Schließung der Tönnies-Fleischfabrik

Rheda-Wiedenbrück · Er halte es für „nicht vertretbar“, dass überhaupt noch in dem Werk gearbeitet werde. Die Quelle der Infektionen in dem Schlachtbetrieb sei noch nicht entdeckt. Es könnten sich also auch weiterhin Leute infizieren. Bislang haben sich 1029 Personen infiziert.

 Karl Lauterbach steht für die Stimmabgabe bei einer namentlichen Abstimmung in einer Warteschlange bei der Sitzung des Bundestages. (Symbolbild)

Karl Lauterbach steht für die Stimmabgabe bei einer namentlichen Abstimmung in einer Warteschlange bei der Sitzung des Bundestages. (Symbolbild)

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies gefordert, die Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück sofort zu schließen. Er halte es für „nicht vertretbar“, dass überhaupt noch in dem Werk gearbeitet werde, sagte Lauterbach am Samstag im WDR-Fernsehen.

Die Quelle der Infektionen sei noch nicht entdeckt. „Wir wissen nicht, ist das in der Kantine passiert, auf dem Weg dorthin, in der Verarbeitung selbst, ist es die Lüftung? Das heißt, da könnten sich jetzt auch weiterhin Leute infizieren. Ich würde unter diesen Umständen den Betrieb dicht machen.“ Er wisse, dass das Fleisch dann nicht mehr zu verarbeiten sei. „Dann ist das so.“

Der Kreis Gütersloh hatte am Freitag bekannt gegeben, dass nach der Schließung des Schlachthofs und anderer Betriebsteile die Zerlegebetriebe und der Versand erst am Samstagabend geschlossen werden sollten. Der Kreis hatte dem Unternehmen in den Produktionsbereichen eine sogenannte Arbeitsquarantäne gestattet, um die zuletzt geschlachteten Tiere noch zu Lebensmitteln verarbeiten zu können.

Ab Samstag sei dem Unternehmen nur noch in eng begrenzten Bereichen wie Personalverwaltung, Unternehmensführung oder Technik eine Arbeitsquarantäne erlaubt, hieß es in einer Mitteilung. Dies bedeute, dass die Betroffenen sich nur zu Hause, in den zugelassenen Betriebsbereichen und unter Beachtung von Hygieneauflagen auf dem direkten Weg zur Arbeit und zurück aufhalten dürfen.

Mittlerweile sind 1029 Mitarbeiter positiv getestet worden. Dies teilte der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, am Samstag in Gütersloh mit. Insgesamt 3127 Befunde lägen vor.

(chal/dpa)
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