Auszeichnung für Independent-Filme Oscar-Anwärter „Nomadland“ räumt bei Spirit Awards ab

Los Angeles · Vor der Oscar-Verleihung werden traditionell die Spirit Awards für Independent-Filme verliehen. Wegen der Pandemie wurde das Format in diesem Jahr zum Online-Event. Zum ersten Mal wurden auch Netflix-Produktionen ausgezeichnet.

 Eine Szene aus dem Film „Nomadland“ mit Frances McDormand.

Eine Szene aus dem Film „Nomadland“ mit Frances McDormand.

Foto: dpa/Uncredited

Das Road-Movie „Nomadland“ der in Peking geborenen Regisseurin Chloé Zhao (39) hat bei der Vergabe der Independent Spirit Awards vier Trophäen abgeräumt. Bei der virtuellen Show in der Nacht zum Freitag gewann Zhao für Regie, Schnitt und als Produzentin in der Topsparte „Bester Film“, dazu gab es auch den Preis für die beste Kamera. „Nomadland“ mit der Hauptdarstellerin Frances McDormand gehört mit sechs Nominierungen auch bei der Oscar-Verleihung am Sonntag zu den Favoriten.

Hollywoods Auszeichnungen für Independent-Filme werden gewöhnlich einen Tag vor den Oscars in einem Festzelt am Strand von Santa Monica vergeben. Wegen der Coronavirus-Pandemie wurde das Format in diesem Jahr zum Online-Event.

Drei Preise gingen an das Gehörlosendrama „Sound of Metal“, als bester Debütfilm, für den britischen Hauptdarsteller Riz Ahmed und den US-Schauspieler Paul Raci als Nebendarsteller. Die Britin Carey Mulligan („Promising Young Woman“) wurde zur besten Darstellerin gekürt, die südkoreanische Schauspielerin Yuh-Jung Youn gewann mit ihrer Nebenrolle als schlagfertige Großmutter in dem Familiendrama „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“.

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In der Sparte „Bester Internationaler Film“ setzte sich das Drama „Quo Vadis, Aida?“ der in Berlin lebenden Regisseurin Jasmila Žbanić durch. Die deutsche Koproduktion erzählt vom Massaker von Srebrenica während des Bosnienkrieges. Der Film ist am Sonntag als Beitrag aus Bosnien-Herzegowina auch im Oscar-Rennen.

Erstmals wurden in diesem Jahr Fernsehproduktionen ausgezeichnet. Die Netflix-Serie „Unorthodox“ der deutschen Regisseurin Maria Schrader ging in der Sparte Miniserie leer aus, aber Shira Haas und Amit Rahav aus Israel gewannen als Hauptdarsteller. „Unorthodox“ erzählt die Geschichte einer ultra-orthodoxen Jüdin, die vor ihrem Ehemann aus New York nach Berlin flüchtet.

Die Spirit Awards zeichnen Filmproduktionen aus, die nicht mehr als 22,5 Millionen Dollar (rund 18 Millionen Euro) gekostet haben. Frühere Siegerfilme wie „Moonlight“, „Birdman“ und „12 Years a Slave“ holten jeweils auch den Oscar als bester Film.

(desa/dpa)
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