Urlaub trotz Corona Spezielle Zonen sollen Tourismus in Israel ermöglichen

Tel Aviv · Israel geht neue Wege im Umgang mit der Pandemie. Nach einem harten Lockdown sind die Infektionszahlen von rund 9000 auf wenige hundert Neuinfektionen pro Tag gefallen. Das soll wieder mehr Tourismus ermöglichen.

 Eine neue Covid-19-Teststation am Flughafen Tel Aviv.

Eine neue Covid-19-Teststation am Flughafen Tel Aviv.

Foto: AP/Maya Alleruzzo

Die israelische Regierung will auch in Corona-Zeiten Urlaube ermöglichen. In dem Land sollen in Kürze spezielle Tourismus-Zonen eingerichtet werden. Diese umfassen die Stadt Eilat und Gegenden am Toten Meer, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Ein entsprechendes Gesetzesvorhaben hatte das israelische Parlament am späten Mittwochabend beschlossen. Dabei geht es vorerst nur um inländischen Tourismus, nicht um Besucher aus dem Ausland. In anderen Regionen des Landes bleiben Hotels und Restaurants vorerst geschlossen.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, Voraussetzung für das Betreten dieser sogenannten isolierten „Touristen-Inseln“ sei ein negativer Corona-Test, der maximal 72 Stunden alt sein dürfe. An den Zufahrten zu den Zonen werde ein zusätzlicher Schnelltest gemacht. Die Ergebnisse müssten den Hotels beim Einchecken vorgelegt werden. Das Ministerium hofft, dass die Test-Logistik in der zweiten Hälfte der kommenden Woche bereitsteht. Die Corona-Krise macht der Tourismusindustrie in Israel schwer zu schaffen. Die Einreise in das Land ist nur in Ausnahmefällen möglich.

Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen nahmen die Fallzahlen im Laufe des Sommers jedoch massiv zu. Die Regierung sah sich zu einem zweiten landesweiten Lockdown gezwungen. Dieser begann am 18. September. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen wurde dadurch von mehr als 9000 am 30. September auf wenige Hundert gedrückt. Mitte Oktober setzte die Regierung erste Lockerungen um. Sie hat angekündigt, dabei schrittweise und vorsichtig vorzugehen, um einen erneuten Anstieg zu vermeiden.

Das Coronavirus-Kabinett wollte sich am Donnerstag treffen, um sowohl über die mögliche Öffnung weiterer Geschäfte als auch die Verhängung einer nächtlichen Ausgangssperre zu beraten.

(june/dpa)
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