Auch für Schüler Söder will mit gezielten Impfungen mehr Mobilität ermöglichen
Berlin · Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sperrt sich gegen weitere Öffnungen in der Corona-Krise. Gleichzeitig will er gezielter impfen lassen – etwa auch Schüler ab 16 Jahren.
Neben „dem Schutz vor Mortalität“ müsse auch der „Gewinn an Mobilität als weiteres Impfziel“ definiert werden, sagte Söder der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Samstag. Er verwies auf den Beschluss des Impfgipfels vom Vortag, demzufolge in den Grenzregionen zu den Hotspots in Tschechien „unabhängig von der starren Priorität“ geimpft werden könne, was vor allem Pendler und andere Arbeitnehmer begünstige.
Dieses Prinzip müsse „ausgerollt werden auf das ganze Land, wenn es mehr Impfstoff gibt“, sagte Söder. Die Betriebe und die Wirtschaft spielten dabei eine zentrale Rolle. „Und in den Schulen sollten dann nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler ab 16 Jahren geimpft werden.“ Dann hätten auch die Jüngeren wieder mehr Freiheit.
„Überhaupt müssen wir freier denken“, sagte der CSU-Chef. „Dazu gehört auch so bald wie möglich den russischen Impfstoff Sputnik V zuzulassen, wenn er die Voraussetzungen erfüllt.“ Der Impfstoff könnte künftig in Deutschland produziert werden.
Das Unternehmen R-Pharm investiere mehr als 30 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion im schwäbischen Illertissen, teilte am Freitag das bayerische Gesundheitsministerium mit.
Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Montag sagte Söder: „Weitere Öffnungen ergeben angesichts der erneut steigenden Infektionen keinen Sinn. Die Notbremse muss für alle gelten. Und zwar konsequent.“