Fotos Das sagen Schulleiter zur Wiedereröffnung der Schulen
Julia Recknagel, Leiterin Gesamtschule Gangelt-Selfkant
„Wir sind gut vorbereitet, etwa mit ausreichend Seife, Desinfektionsmittel und Toilettenpapier. Zudem gibt bei uns eine Maskenpflicht. Mein Büro ist voll davon, wir haben viele gespendet bekommen, unter anderem vom Roten Kreuz, aber auch von Lehrern und Menschen hier aus Gangelt. Wir starten mit der Stufe 10 und rund 110 Schülern. Der Unterricht findet in Zwölfer-Gruppen statt, zunächst nur in Deutsch, Englisch und Mathe. Wir möchten den Schülern trotz allem einen guten Abschluss ermöglichen, uns ist aber auch wichtig, den Zusammenhalt in der Krise zu stärken. Klar hat es Bedenken gegeben, ob es richtig ist, die Schule wieder zu öffnen – gerade hier in Gangelt. Aber durch Gespräche und Transparenz konnten wir viele Bedenken ausräumen.“
Dieter Bullmann, Leiter Berufskolleg Weingartstraße Neuss
„Ich hätte mir vom Ministerium früher klarere Regeln gewünscht. Trotzdem sind wir gut vorbereitet auf die 350 bis 400 Schüler, die heute anfangen. Darunter sind angehende Abiturienten und Prüflinge der medizinischen Fachangestellten. Von 130 Kollegen sind knapp 100 einsatzbereit, die Gruppen von maximal zehn Schülern unterrichten. Der Rest macht weiter Homeschooling, das hat bei uns hervorragend funktioniert. Eigentlich ist es deshalb auch kein Wiedereinstieg, sondern eine Fortsetzung unserer Arbeit. Zur Einhaltung der Abstandsregeln machen wir Durchsagen, haben Schilder aufgestellt und Aufsichtskräfte eingeteilt. Zudem legen wir allen nahe, eine Maske zu tragen. Die meisten unserer Schüler sind volljährig, das ist sicher ein Vorteil, wenn es darum geht zu vermitteln, wie wichtig es ist, Regeln einzuhalten.“
Andrea Gerichhausen, Leiterin Geschwister-Scholl-Realschule Mönchengladbach
„Wir haben 78 Schüler in der Stufe 10, von denen sicher fast alle kommen. Die Klassen werden halbiert und separat unterrichtet. So sind höchstens 14 Schüler in einem Raum, die Tische stehen weit auseinander. Der Unterricht beginnt morgens versetzt zwischen 8 und 9.15 Uhr. Vier Stunden sind geplant, Mathe, Deutsch, Englisch und eine für die Klassenlehrer. Am Dienstag haben die Kollegen statt des geplanten Elternsprechtags alle Familien angerufen und informiert – und gefragt, wie es mit dem Homeschooling läuft. Bisher sind die Rückmeldungen sehr positiv. Ich freue mich, dass wieder Leben in die Schule kommt, aber der organisatorische Aufwand ist groß. Bei uns gibt es viele ältere Kollegen – nur 15 dürfen derzeit eingesetzt werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir den Unterricht gut gestemmt bekommen.“
Karl Hagedorn, Rektor Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer
„Bei uns machen 95 Schüler Abitur. Ich gehe davon aus, dass am Donnerstag so gut wie alle kommen. Viele wollen die Mitschüler wiedersehen und erfahren, wie das Abitur abläuft. Die Leistungskurse werden nach Alphabet halbiert, die eine Hälfte kommt zur ersten und zweiten Stunde, die andere dann zur dritten und vierten. Damit es möglichst keinen Kontakt gibt, starten die Kurse auch versetzt um 8 Uhr, 8.10 Uhr und 8.20 Uhr. Die Jugendlichen sind angehalten, direkt in den Klassenraum zu gehen. Dort ist markiert, wo sich die Schüler hinsetzen sollen. Die Abiturprüfungen werden im Konzert- und Bühnenhaus geschrieben. Mit 64 Jahren gehöre ich eigentlich auch zur Risikogruppe, aber ich fühle mich gesund und würde für Kollegen einspringen.“