Sachsens Ministerpräsident Kretschmers „Absage“ des Osterurlaubs löst Kritik aus

Düsseldorf · Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hat in einem Interview erklärt, dass er Osterurlaube in Deutschland wegen der Pandemie für unmöglich halte. Dies bringt ihm Kritik ein von Hoteliers – und einem Parteifreund.

 „Zimmer frei“: Ein Schild in Binz auf Rügen.

„Zimmer frei“: Ein Schild in Binz auf Rügen.

Foto: dpa/Stefan Sauer

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Nordrhein-Westfalen kritisiert die Aussagen des CDU-Politikers aus einem „Bild“-Interview. „Das Philosophieren über ausfallende Osterferien oder erst im Sommer geöffnete Biergärten sind das Gegenteil von einem Gesamtplan. Viele in der Branche empfinden das als schallende Ohrfeige“, sagte ein Dehoga-Sprecher der „WAZ“

Am Wochenende war eine Debatte über den Osterurlaub in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie entstanden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach etwa erklärten, keine Chancen für Urlaubsreisen zu Ostern zu sehen - auch nicht innerhalb Deutschlands.

Daran gab es aber auch Kritik. Der Fraktionschef der NRW-SPD, Thomas Kutschaty, sagte der „WAZ“: „Ich halte solche Festlegungen für falsch. Im Augenblick entwickeln sich die Zahlen in die richtige Richtung. Warum sollen wir schon jetzt jede Hoffnung nehmen?“

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist mit den Äußerungen Kretschmers nicht einverstanden. Haseloff, der wie Kretschmer der CDU angehört, plädiert in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" für ein abgestuftes Vorgehen je nach Inzidenzwert. Man könne zunächst Urlaub im eigenen Land in Ferienwohnungen zulassen. "Man muss nicht gleich die gesamte Branche aufmachen. Man muss auch nicht bundes- und europaweit wieder alles fallen lassen."

(csi/dpa)
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