Erdrutschsieg trotz Tod Rumänen wählen an Coronavirus gestorbenen Bürgermeister wieder

Deveselu · Auch in Rumänien wurden am Sonntag die Kommunalwahlen durchgeführt. In einem kleinem Dorf passierte etwas Kurioses. Der kurz vor der Wahl verstorbene Bürgermeister erhielt die meisten Stimmen.

Ein Bürgermeister in einem kleinen Dorf im Süden von Rumänien ist trotz seines Todes durch das Coronavirus wiedergewählt worden. Ion Aliman verzeichnete bei der Kommunalwahl am Sonntag in Deveselu einen Erdrutschsieg, dabei war der Politiker zehn Tage zuvor an Komplikationen wegen des Virus gestorben. Nach dem Bekanntwerden des vorläufigen Ergebnisses, dem zufolge Aliman 1057 von 1600 abgegebenen Stimmen bekam, gingen viele Dorfbewohner zu seinem Grab und zündeten Kerzen an.

In sozialen Medien war ein Video zu sehen, in dem sich Menschen mit Taschenlampen und Kerzen um das Grab versammelten. Einige sagten, sie wüssten, dass Aliman „von irgendwo da oben“ zuschaue. Nach seinem Tod war es zu spät gewesen, den Namen des Sozialdemokraten vom Stimmzettel zu nehmen. Am Wahltag wäre Aliman 57 Jahre alt geworden.

Sein Stellvertreter Nicolae Dobre sagte dem örtlichen Fernsehsender Digi24, „keiner der anderen Kandidaten bekam das gleiche Vertrauen von den Wählern“. Deveselu hat etwas mehr als 3000 Einwohner.

Rund 19 Millionen der registrierten Wähler in Rumänien entschieden am Sonntag über Kommunalämter. Die Wahlen galten als Vorgeschmack auf die Parlamentswahlen am 6. Dezember.

(mja/dpa)
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