Rezession erwartet Bundesbank rechnet nicht mit schneller Erholung der Wirtschaft

Frankfurt/Main · Die Bundesbank rechnet trotz erster Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise aktuell nicht mit einer schnellen wirtschaftlichen Erholung in Deutschland.

Dresden: Neu- und Gebrauchtwagen stehen bei einem Autohändler nebeneinander. Ab Montag dürfen auch Autohäuser wieder öffnen.

Dresden: Neu- und Gebrauchtwagen stehen bei einem Autohändler nebeneinander. Ab Montag dürfen auch Autohäuser wieder öffnen.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Substanzielle Restriktionen würden voraussichtlich bestehen bleiben müssen, bis eine medizinische Lösung verfügbar sei, zum Beispiel ein Impfstoff. „Eine rasche und starke wirtschaftliche Erholung erscheint aus diesem Grund aus gegenwärtiger Perspektive eher unwahrscheinlich“, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht.

Die Ökonomen der Deutschen Bundesbank erwarten wie andere Volkswirte auch, dass Europas größte Volkswirtschaft wegen der Corona-Krise in eine Rezession stürzt - die Wirtschaft also nicht mehr wächst, sondern schrumpft. Wie schnell und stark es danach wieder aufwärts geht, ist unklar. „Die Schwere der Rezession hängt maßgeblich davon ab, wann und in welchem Ausmaß die zur Bekämpfung der Pandemie eingeführten Einschränkungen weiter gelockert und durch Instrumente ersetzt werden können, welche die Wirtschaft weniger belasten“, schreiben die Experten.

Dass die deutsche Wirtschaft in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale gerät, erwartet die Notenbank jedoch nicht. Dagegen sprechen aus ihrer Sicht die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB), milliardenschwere Hilfspakete der Bundesregierung und das ausgebaute System der sozialen Sicherung. Die geld­ und finanzpolitischen Maßnahmen schafften die Voraussetzungen dafür, „dass sich die deutsche Wirtschaft wieder nachhaltig erholen kann, sobald die gesundheitlichen Bedrohungen durch das Coronavirus zurückgehen“, heißt es im Monatsbericht.

(anst/dpa)
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