Polizeipräsident empört Raser nutzen freie Straßen für illegale Autorennen

Leverkusen · Den durch die Coronakrise verminderten Verkehr nutzen Raser in Köln und Leverkusen für illegale Rennen. Darauf hat Polizeipräsident Uwe Jacob am Donnerstag aufmerksam gemacht.

 Fünf mal in nur Tagen hat die Polizei in Köln und Leverkusen illegale Rennen gestoppt.

Fünf mal in nur Tagen hat die Polizei in Köln und Leverkusen illegale Rennen gestoppt.

Foto: dpa/Paul Zinken

Das habe zur Folge, dass die Einsatzkräfte des Einsatztrupps Verkehr/Rennen jetzt wieder in auf der Straße Dienst tun müssten. Die Polizisten waren zuvor zur allgemeinen Einsatzbereitsschaft abgestellt worden. Jacobs: „Den Kampf gegen den neuartigen Virus können wir nur alle gemeinsam schaffen. Diejenigen, die die aktuelle Situation nicht ernst nehmen und leere Straße nutzen, um sich einen kurzfristigen Adrenalinkick zu verschaffen, handeln verantwortungslos und unsozial.“ Sie machten damit den ohnehin stark belasteten Sicherheitsbehörden die Arbeit noch schwerer. „Besonders verurteile ich, dass ich durch dieses egoistische Verhalten weitere Kolleginnen und Kollegen gefährden muss, die sonst als Reserve zur Verfügung gestanden hätten. Es klingt hart, aber in der heutigen Situation habe ich für dieses Verhalten nur Verachtung übrig."

In den letzten Tagen gab es im Präsidiumsbereich Köln/Leverkusen fünf illegale Rennen, darunter auch eins in Leverkusen.

Nach einem Rennen in Wiesdorf hat die Polizei am Mittwochabend auf Weisung der Staatsanwaltschaft einen Fiat und einen BMW sichergestellt. Zwei junge Frauen (18,19) hatten zum Tatzeitpunkt am Steuer der Autos gesessen. Die Beamten stellten die Mobiltelefone der beiden Tatverdächtigen als Beweismittel sicher. Die Ermittlungen wegen der Teilnahme an einem illegalen Fahrzeugrennen laufen. Die 19-Jährige muss sich zudem wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten.

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Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Gegen 21 Uhr hatte ein Zivilpolizist die beiden Autos auf der Dhünnstraße bemerkt. Sie waren augenscheinlich mit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Wöhlerstraße unterwegs. Der geschätzte Abstand zwischen den beiden Fahrzeugen habe lediglich einen bis eineinhalb Meter betragen, heißt es im Polizeibericht. Nachdem der Polizist die beiden Wagen kurz aus den Augen verloren hatte, sah er sie am Kreisverkehr der Nobelstraße erneut. Auch dort sollen die beiden Wagen mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Während zuvor der Punto die Nase vorn hatte, lag nun der BMW in Front. Kurz vor dem Kreisverkehr machten beide Autos eine Vollbremsung und drehten anschließend mit quietschenden Reifen mehrere Runden im Kreisverkehr.

Zur Verstärkung gerufene Streifenpolizisten stoppten die beiden Raser wenige Augenblicke später in der Carl-Leverkus-Straße. Es erhärtete sich der Verdacht, dass die 18-Jährige den Fiat und die 19-Jährige den BMW geführt hatte. Bei einer Überprüfung stellten die Beamten fest, dass die ältere Tatverdächtige nicht im Besitz eines Führerscheins ist. Die Polizisten ließen beide Autos abschleppen. Gegen die jungen Frauen wurden Strafverfahren eingeleitet.

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