Für Bürger ohne Hausarzt Praxen im Rheinland impfen nun auch fremde Patienten

Düsseldorf · 1000 rheinische Ärzte, die fremde Patienten impfen, haben sich in ein Register eintragen lassen. Zudem bieten die Impfzentren 150.000 freie Termine an. Zugleich wird Astrazeneca in Deutschland Geschichte. Die Bundesregierung will künftige Lieferungen spenden. Es geht um Millionen Dosen.

 Impfung beim Arzt.

Impfung beim Arzt.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Impfkampagne schreitet voran. Nun gibt es auch für Bürger, die keinen Hausarzt haben, eine Anlaufstelle: Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein hat ein Online-Register über Praxen freigeschaltet, die Corona-Impfungen auch bei praxisfremden Patienten durchführen (https://coronaimpfung.nrw/impfzentren/impfregister). 1000 Praxen aus dem Rheinland haben sich eintragen lassen. „Ich hoffe, dass wir über das Register viele noch Ungeimpfte motivieren können, eine Schutzimpfung wahrzunehmen“, sagte KV-Chef Frank Bergmann. „Die lang ersehnten größeren Impfstoffmengen sind nun zunehmend vorhanden.“

Wer in dem Register nach einem Arzt in seiner Nähe suchen will, sollte den PC benutzen. Das Register sei für die Nutzung mit dem Smartphone nicht optimiert, so die KV.

Auch in den Impfzentren können sich inzwischen alle Bürger um einen Termin bemühen und hierzu die KV-Portale nutzen. „Allein in den nordrheinischen Impfzentren sind aktuell insgesamt gut 150.000 Termine verfügbar“, sagte Bergmann. Damit tritt die Impfkampagne in eine neue Phase. Nun gibt es genug Impfstoff, aber neue Impflinge werden gesucht. In NRW haben 60 Prozent der Menschen mindestens eine Impfung erhalten, 44 Prozent sind vollständig geimpft.

Der Impfstoff von Astrazeneca wird in Deutschland derweil Geschichte: Die Bundesregierung will den größten Teil künftiger Lieferungen an Drittstaaten abgeben.  Schon im August sollen alle weiteren Lieferungen an ärmere Länder gespendet werden, berichtet die Agentur Reuters.

Nach der geänderten Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ist die Nachfrage nach dem Vakzin von Astrazeneca eingebrochen. Impfzentren und Ärzte in NRW lagern noch Tausende Dosen, die sie nun gerne zurückgeben wollen. Zudem lagert der Bund 1,5 Millionen Dosen des britischen Konzerns. Deutschland erwartet bis Jahresende noch die Lieferung weiterer 35 bis 38 Millionen Dosen.

(anh)
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