Online-Portal zeitweise überlastet Mehr als 140.000 digitale Impfzertifikate in Apotheken ausgestellt

Berlin · Die Online-Suche nach Apotheken, die den digitalen Impfnachweis ausstellen, war am Montagvormittag phasenweise nicht erreichbar. Apothekerverbände hatten im Vorfeld bereits um Geduld gebeten.

 Ein Impfpass vor einer Apotheke (Symbolfoto).

Ein Impfpass vor einer Apotheke (Symbolfoto).

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Die Ausstellung von digitalen Impfnachweisen in Apotheken ist dem Deutschen Apothekerverband (DAV) zufolge erfolgreich gestartet. Bis 11 Uhr seien bereits 140.000 Zertifikate ausgestellt worden, sagte der DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich am Montag. Mehr als 13.000 Apotheken böten die Leistung an, das seien mehr als zwei Drittel aller Apotheken.

Seit Montag können sich alle Menschen mit vollständigem Impfschutz ihren digitalen Impfnachweis in Apotheken abholen. Auf das Online-Portal „mein-apothekenmanager.de“, wo man teilnehmende Apotheken abrufen kann, kam es laut Dittrich zu einer „der extrem hohen Nachfrage“. Phasenweise war das Portal am Vormittag nicht zu erreichen. Dittrich wies darauf hin, dass es nicht zwingend notwendig sei, sich das digitale Impfzertifikat sofort ausstellen zu lassen. Die Apotheken würden den Service auch in den kommenden Wochen anbieten.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

Ein Teil der Apotheken erstellt einen QR-Code für vollständig Geimpfte, der in Apps mit dem Handy verwendet werden kann. Das soll insbesondere das Reisen in der kurz bevorstehenden Ferienzeit erleichtern. Die Apotheker benötigen dafür den Ausweis und das gelbe Impfheft, um die Daten prüfen zu können. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ist mehr als jeder vierte Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Die Apothekerverbände und -kammern Nordrhein-Westfalens warnten am vergangenen Freitag vor einem Ansturm auf den digitalen Corona-Impfnachweis. „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, nicht gleich am Montag die Apotheken zu stürmen“, erklärten sie. Der analoge gelbe Impfausweis behalte seine Gültigkeit, betonten sie.

Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, geht davon aus, dass am Montag maximal zehn Prozent der Apotheken starten können. In den meisten Apotheken sei Zusatzpersonal erforderlich – auch weil es Beratungsbedarf für die Nutzung des QR-Codes gebe.

(mba/dpa)
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