Wissenschaft als Suchprozess Vielstimmigkeit und Kritik auch in der Covid-Krise

Meinung · In der Wissenschaft kann es keine einheitliche Meinung geben, sondern nur gute fakten-orientierte Forschung. Das ist die Grundlage für Kritik und Diskussion.

 Ein Doktorand arbeitet in einem Forschungslabor an einer Sterilwerkbank (Archivfoto).

Ein Doktorand arbeitet in einem Forschungslabor an einer Sterilwerkbank (Archivfoto).

Foto: dpa/Arne Dedert

Neuerdings wähnen immer mehr Nichtexperten, beurteilen zu können, wer ein ordentlicher Wissenschaftler ist und wer nicht. So wurde dem Virologen Hendrik Streeck vorgehalten, er habe gegen „wissenschaftlich begründete Maßnahmen“ argumentiert, obgleich doch „längst klar“ sei, dass andere Strategien nicht funktionieren. „Viele solcher Experten erwecken den ­Eindruck, in der Wissenschaft gehe es bloß um Meinungen – und nicht um ­Evidenz“, heißt es etwa. Vor solchen gefährlichen und verantwortungslosen Subjekten mit ihren abweichenden Meinungen sei größte Vorsicht angebracht: „Das untergräbt die Glaubwürdigkeit von sauber arbeitenden Forsche­rinnen und Forschern.“