Biontech häufigstes Vakzin Mehr als jeder Fünfte in NRW ist gegen Corona geimpft

In NRW liegt die Impfquote mit 20,4 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt. Regierungschef Laschet sieht mit dieser Quote ein Impfversprechen vorfristig eingelöst. Unterdessen wird über eine Aufhebung der Priorisierung bei den Impfungen diskutiert.

  Im Impfzentrum in Düsseldorf können bis zu 2400 Menschen täglich geimpft werden (Archivbild).

 Im Impfzentrum in Düsseldorf können bis zu 2400 Menschen täglich geimpft werden (Archivbild).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Mehr als jeder fünfte Einwohner Nordrhein-Westfalens ist seit dem Aktionsstart im Dezember mindestens ein Mal gegen Corona geimpft worden. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Impfstatistik des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach haben bis einschließlich Sonntag landesweit 3.667.390 Menschen eine Erstimpfung erhalten. Das entspricht einer Impfquote von 20,4 Prozent. Das bevölkerungsreichste Bundesland liegt damit weiterhin über dem bundesweiten Durchschnitt, der aktuell 19,8 Prozent beträgt.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sieht mit den jüngsten Zahlen eine Zusage der Landesregierung vorfristig erfüllt. „An Ostern habe ich versprochen, dass bis Ende April 20 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen eine Erstimpfung erhalten - dieses Versprechen haben wir nun fast zwei Wochen früher eingelöst“, erklärte er am Montag. „Durch noch mehr Tempo beim Impfen, viele Tests, die digitale Kontaktnachverfolgung und die Verlängerung des Lockdowns bauen wir gemeinsam eine Brücke in den Sommer - hin zu mehr und mehr Normalität und letztlich hin zur Überwindung der Pandemie.“ Dabei müsse die Politik im Kampf gegen Corona Vertrauen zurückgewinnen, räumte Laschet, der auch CDU-Vorsitzender ist, ein. „Das tun wir am besten, indem wir konsequent handeln und unsere Ankündigungen einhalten.“

Nach den Daten des Robert Koch-Instituts haben in der Alterskategorie der Über-60-Jährigen in NRW bisher 44,7 Prozent die erste Spritze bekommen. Unter 60 Jahren sind es elf Prozent. Zu den priorisierten Berufsgruppen bei den Impfungen gehören insbesondere die Mitarbeiter auf den Intensivstationen, in Notaufnahmen und Rettungsdiensten.

Der mit Abstand am häufigsten in die Arme gespritzte Impfstoff ist der von Biontech/Pfizer mit mehr als 2,3 Millionen Dosen bei den Erstimpfungen in den Impfzentren, Krankenhäusern sowie durch mobile Teams und die Hausärzte. An zweiter Stelle kommt der von Astrazeneca mit fast 1,2 Millionen Dosen bei den Erstimpfungen. Der Impfstoff von Moderna stand nur rund 142.000 Mal für Erstimpfungen zur Verfügung.

Die zweite Spritze für den vollen Impfschutz haben laut RKI mehr als 1,1 Millionen Menschen in NRW bekommen. Das sind 6,5 Prozent der Bevölkerung im Vergleich zu 6,6 Prozent im Bundesdurchschnitt. Damit wurden bisher insgesamt gut 4,8 Millionen Impfdosen in NRW gespritzt.

Wer in den Jahren 1948 und 1949 geboren wurde, kann ab Mittwoch einen Termin für die Corona-Impfung vereinbaren. Die Terminbuchung erfolgt online über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116117, wie das NRW-Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Zudem gibt es die Rufnummer 0800 11611701 für das Rheinland und 0800 11611702 für Westfalen-Lippe.

Es werden Einladungsschreiben verschickt, die aber nicht nötig sind für die Impfanmeldung. Auch die Lebenspartner sind impfberechtigt, ihr Jahrgang spielt den Angaben zufolge dabei keine Rolle. Seit Montag gibt es die Terminbuchung für die Jahrgänge 1946 und 1947. Wer älter und noch nicht geimpft ist, dem steht ebenfalls ein Termin zu.

Die Kassenärzte erwarten, dass im Mai die bisherigen Priorisierungen aufgehoben werden können. „Ich rechne damit, dass im Mai auch die Priorisierungsvorschriften sukzessive fallen und von dann an jeder Erwachsene eine Impfung erhalten kann“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sprach sich aber gegen eine Aufhebung der Impf-Reihenfolge aus und hält die geltende Priorisierung angesichts der Lage auf den Intensivstationen und drohenden Überlastung des Medizinsystems für geboten. „Das ist ja genau der Grund, warum wir die Impfung zunächst für die Menschen empfehlen, die ein hohes Risiko für schwere Erkrankungen haben“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk.

(top/dpa)
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