Getrennt und doch zusammen Wie Ostern feiern mit der Familie doch funktioniert

Berlin · Das Osterfest 2020 wird wohl lange in Erinnerung bleiben. Das Familien-Treffen in der Realität wird wegen des Coronavirus ausfallen. Aber im digitalen Raum gibt es ja noch die ein oder andere Alternative

 Mit den Kindern und Enkeln in Verbindung bleiben: Über Ostern werden in diesem Jahr viele Menschen ihre Familien nicht besuchen - per Videoschaltung lässt sich das Fest aber zumindest ein wenig gemeinsam feiern. (Symbolbild)

Mit den Kindern und Enkeln in Verbindung bleiben: Über Ostern werden in diesem Jahr viele Menschen ihre Familien nicht besuchen - per Videoschaltung lässt sich das Fest aber zumindest ein wenig gemeinsam feiern. (Symbolbild)

Foto: dpa-tmn/Silvia Marks

Auf Abstand bleiben, die Großeltern nicht sehen und keine Freunde besuchen: Wie können Familien unter diesen Umständen gemeinsam Ostern feiern? „Es bleibt allen wohl nur, kreative Wege zu finden“, sagte der Diplom-Psychologe und Familientherapeut Björn Enno Hermans im Gespräch mit dem dpa-Themendienst.

Konkret bedeutet das: so viel Nähe herstellen, wie es die technischen Möglichkeiten zulassen. „Also ruhig zum gemeinsamen Osterkaffee trinken verabreden mittels Videotelefonie“, empfiehlt Hermans.

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Dafür gibt es kostenlose Dienste. Skype etwa funktioniert über Hersteller- und Gerätegrenzen hinweg und erlaubt das Zusammenschalten von bis zu 50 Personen. Die App Facetime stellt eine gute Option dar, wenn alle Nutzer Apple-Geräte wie iPhone oder iPad haben – sie ist dort vorinstalliert. Weit verbreitet und für iOS- und Android-Geräte gleichermaßen nutzbar ist Whatsapp - allerdings können bei diesem Messenger maximal vier Kontakte gemeinsam per Video telefonieren.

Wer die Großeltern in der Nähe hat, kann ihnen natürlich auch kleine Geschenke oder etwas Gebackenes vor die Tür stellen. Wer mehr räumliche Distanz überbrücken muss, weicht dafür auf die Post aus.

Ergebnis der Ostereiersuche im Videoanruf präsentieren

Auch die Ostereiersuche muss nicht ausfallen. Wohnen die Großeltern in der Nähe, können sie sogar einen aktiven Part spielen: „Vielleicht einigt man sich auf eine bestimmte Stelle im Wald oder einen nicht zu bevölkerten Park, an dem Sachen versteckt werden, und die Kinder suchen sie eine Stunde später“, schlägt Hermans vor. Im Videogespräch können sie dann Oma und Opa später zeigen, was sie gefunden haben.

Und wie gehen Familien damit um, wenn einzelne Mitglieder die Kontaktsperre über die Ostertage ausnahmsweise aussetzen wollen? „Da muss man ganz ehrlich sagen: Das Abstandhalten über die Feiertage aufbrechen und es danach wieder einhalten zu wollen, bringt nichts. Entweder man hält sich da ganz dran oder eben nicht, das müssen Familien individuell entscheiden“, sagt Hermans. Er rate allerdings niemandem dazu, von den offiziellen Empfehlungen abzuweichen.

Wichtig bei diesem Konflikt sei, dass alle Beteiligten ihre Meinung offen kund tun dürfen und über niemanden hinweg entschieden wird.

(mja/dpa)
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