Steigende Infektionszahlen in NRW Ministerium will Besuchsverbote für Heime unbedingt vermeiden

Düsseldorf · Trotz steigender Infektionszahlen auch in Senioren- und Pflegeheimen in NRW will das Gesundheitsministerium die Besuchsregeln nicht verschärfen. Besuche dürften aber nur in abgetrennten Bereichen stattfinden.

„Im Gegenteil: Ziel ist es, Besuchsverbote unbedingt zu vermeiden“, teilte das Ministerium auf Anfrage in Düsseldorf mit. Zugleich gehe es um den bestmöglichen Schutz von Bewohnern, Patienten und Beschäftigten. Dabei spielten Schnelltests eine wesentliche Rolle. „Es ist beabsichtigt, Schnelltests insbesondere in Pflegeheimen und Krankenhäusern einzusetzen“, sagte eine Sprecherin.

Die Landesregierung hatte kürzlich für Kommunen ab einem Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche vorgegeben, dass dort in allen Altenheimen Bewohner und Personal getestet werden sollen. Das dürfte in der Praxis eine enorme Zahl von Einrichtungen betreffen. Denn inzwischen sind Städte oder Kreise mit einem Wert unter 35 in NRW deutlich in der Unterzahl. Sehr viele haben laut Robert Koch-Institut schon die nächste Schwelle von 50 klar übersprungen, einige die 100er-Marke.

Aus dem Ministerium hieß es, man habe „keine Anhaltspunkte dafür, dass die angeordneten Vorkehrungen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeeinrichtungen nicht umgesetzt werden“. Auch in den Heimen sei es seit etwa Mitte September zu einem Anstieg gekommen, der aber nicht so stark ausgefallen sei wie die allgemeine Entwicklung. Beim Auftreten einer Infektion dürften Besuche nur in abgetrennten Bereichen der Einrichtung stattfinden.

(chal/dpa)
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